1. Suche

logo!: Die Europäische Zentralbank (EZB) - einfach erklärt!

logo! - die Kindernachrichten des ZDF

Die Europäische Zentralbank (EZB)

  • Die EZB ist der Chef unter den Banken der Euro-Zone
  • Sie passt auf, dass der Euro möglichst gleich viel wert bleibt.
  • Das macht sie über den Leitzins - checkt es am Beispiel unten!

Die Europäische Zentralbank (EZB) ist keine normale Bank, bei der man ein Konto haben und Geld abheben kann. Nein, die EZB ist eher so eine Art Chef unter den Banken. Denn sie hat die Aufgabe, andere Banken zu kontrollieren. Genauer gesagt: Sie überwacht und kontrolliert Banken in Europa und zwar in den Ländern, in denen mit dem Euro bezahlt wird.
EZB-Gebäude in Frankfurt
Die Europäische Zentralbank ist in diesem Gebäude in Frankfurt am Main.
Quelle: dpa

Das ist ihre wichtigste Aufgabe

Die wichtigste Aufgabe der EZB ist es, sich um den Euro zu kümmern. Die EZB kontrolliert zum Beispiel, wie viel Geld es insgesamt in den europäischen Ländern gibt, in denen mit dem Euro gezahlt wird. Die EZB passt vor allem auf, dass der Euro einigermaßen gleich viel wert bleibt - das nennt man Preisstabilität.
Das bedeutet, dass man für einen Euro ungefähr immer das gleiche bekommt. Also die Tafel Schokolade nicht heute 2 Euro und in einem Monat plötzlich 20 Euro kostet oder nur noch 20 Cent. Die EZB achtet also darauf, dass die Dinge nicht plötzlich viel mehr oder viel weniger kosten.

So hat sie Einfluss auf den Euro

Banken, zum Beispiel die Deutsche Bank, haben ein Konto bei der EZB und können sich so Geld von der EZB leihen. Dafür müssen die Banken allerdings was bezahlen - eine Leihgebühr. Den Preis dafür bestimmt die EZB - das ganze nennt man Leitzins. Und genau das ist das Werkzeug, mit dem die EZB Einfluss auf den Euro und die Wirtschaft hat.

Wenn die EZB den Leitzins senkt, können sich die Banken günstig bei ihr Geld leihen und auch ihren Kunden - also zum Beispiel euren Eltern - günstig Geld leihen. Familie Günter zum Beispiel kann sich nun ein Haus kaufen - schließlich kann sie sich das viele Geld dafür günstig bei der Bank leihen.

So wie Familie Günter denken aber nun viele Menschen und kaufen deshalb Wohnungen und Häuser. Weil nun also die Nachfrage nach Wohnungen und Häusern steigt, steigen auch die Preise für Wohnungen und Häuser. Die Makler, Handwerker und Baufirmen freut das - ihr Geschäft läuft dadurch super und sie verdienen viel Geld. Dass die Wirtschaft gut läuft, findet natürlich auch die EZB prima. Aber: Dass die Preise für Wohnungen und Häuser so stark gestiegen sind, findet die EZB nicht gut. Denn sie möchte ja auch, dass die Preise einigermaßen stabil bleiben. Der Euro soll ja gleich viel wert bleiben.

Um das zu erreichen, kann sie nun den Leitzins wieder erhöhen. Für die Banken wird es also wieder teurer, sich Geld bei der EZB zu leihen. Und so wird es auch für die Kunden der Bank - also auch für eure Eltern - teurer, sich Geld bei der Bank zu leihen. Und wenn es teurer ist, sich eine größere Menge Geld von der Bank zu leihen, dann können sich weniger Menschen Wohnungen oder Häuser kaufen. Die Nachfrage sinkt wieder. Und weil nun weniger Menschen Häuser und Wohnungen kaufen wollen oder können, sinkt auch der Preis für Wohnungen und Häuser wieder. Mit dem Leitzins versucht die EZB also immer die Waage zu halten: Auf der einen Seite soll die Wirtschaft gut laufen - auf der anderen Seite sollen aber auch die Preise einigermaßen gleich bleiben.