Armenien ist im Vergleich zu Deutschland ein recht kleines Land. Die Landesfläche ist ungefähr so groß wie die des deutschen Bundeslandes Brandenburg. Während in Deutschland etwa 83 Millionen Menschen leben, sind es in Armenien knapp drei Millionen. Mehr als jeder dritte von ihnen wohnt in der Hauptstadt Armeniens, in Eriwan. Doch es gibt noch etwa weitere acht Millionen Armenier, die nicht in Armenien leben. Sondern sie wohnen in großen Gruppen zusammen in Ländern wie Russland, den USA oder Frankreich, fühlen sich aber trotzdem noch stark mit ihrem Heimatland verbunden.
So sieht es dort aus
Armenien ist ein sehr bergiges und trockenes Land. Fast das ganze Land liegt mehr als 1.000 Meter hoch. Der höchste Berg ist der erloschene Vulkan Aragaz mit 4.090 Metern Höhe. Trotzdem gilt ein anderer Berg, der Ararat, als Nationalsymbol für Armenien. Der Berg liegt zwar auf türkischem Gebiet, früher haben aber viele Armenier in der Gegend rund um den Berg gewohnt.
Armenien ist ein Binnenstaat. Das heißt, dass das Land - wie zum Beispiel auch die Schweiz - nicht an einem Meer liegt. Dafür gibt es in Armenien den Sewansee. Er gehört zu den größten Hochgebirgsseen der Welt und wird auch "armenisches Meer" genannt.
Wusstet ihr, dass Aprikosen typisch sind für Armenien? Sie waren dort schon in der Antike weit verbreitet. Obwohl die Frucht ursprünglich nicht von dort stammt, lautet ihr lateinischer Name "Prunus armeniaca", was soviel heißt wie "armenische Pflaume".
Das Christentum in Armenien
Das Christentum spielt eine wichtige Rolle in Armenien. Das Land ist die älteste christliche Nation in der Geschichte. Seit mehr als 1.700 Jahren ist das Christentum dort die offizielle Religion. Bis heute sind die meisten Armenier Christen.
Ein Blick in die Geschichte des Landes
Armenien ist seit 1991 ein unabhängiges Land. Zuvor wurde es immer wieder von anderen Ländern wie zum Beispiel der Türkei oder Russland besetzt. Der wohl schlimmste Einschnitt in die Geschichte des Landes ist der Völkermord an den Armeniern im Jahr 1915. Damals haben Anhänger einer türkischen politischen Bewegung die Bevölkerung systematisch vertrieben und getötet. Mehr als eine Million Menschen sollen bei diesem schrecklichen Verbrechen ums Leben gekommen sein. Bis heute leugnet die Türkei diesen Völkermord, weshalb es immer wieder zu Streit kommt.
Das Leben in Armenien
Armenien ist ein armes Land. Deshalb sind zum Beispiel viele Straßen und Schulen in einem schlechten Zustand. Zahlreiche junge Armenier verlassen deshalb ihr Heimatland, um sich in anderen Ländern ein besseres Leben aufzubauen. Viele schicken Geld aus dem Ausland an ihre Familien in der Heimat. Familie und Zusammenhalt sind nämlich sehr wichtig für einen Großteil der Armenier.
Kinder in Armenien
In der Schule lernen die Kinder neben Armenisch meist auch Russisch. Deshalb können sie sogar zwei Alphabete: Das Armenische und das Kyrillische. Und nicht nur das - weil Schach in Armenien als Nationalsport gilt, haben die Kinder in der Grundschule seit einigen Jahren ein neues Pflichtfach: Schach. So sollen die jungen Menschen lernen, Entscheidungen zu treffen und selbstbewusst aufzutreten.