Fabiana Kühl, 30, ist Aktivistin für Inklusion und blind. Sie arbeitet als „Influencerin“ für die "Aktion Mensch". In Social-Media-Filmen zeigt sie, wie sie den Alltag als blinde Person erlebt. (192)
Zum 60. Geburtstag der "Aktion Mensch" stellt sie ein fahrerloses Shuttle vor. Es könnte künftig Menschen mit Behinderung und Anderen, die mit Barrieren im ÖPNV zu tun haben, helfen, solche Probleme zu überbrücken. „Inklusion bedeutet auch autonome Mobilität“, sagt sie.
Matthias Berg wurde 1961 mit Contergan-Behinderung geboren. Als junger Mann war der Musiker, Jurist und Sportler im ZDF Gast der "Aktion Sorgenkind", später "Aktion Mensch". „Größtes Verdienst der "Aktion Mensch" ist, dass es sie überhaupt gibt, dass sie Menschen mit Behinderung ins Licht der Öffentlichkeit geholt hat und im Einsatz für deren Rechte immer die Nase vorn hatte“, sagt der 62Jährige.
Zeitzeugen und Wegbegleiter werfen einen wertschätzenden und durchaus kritischen Blick auf die Historie von 60 Jahre "Aktion Mensch". Sie berichten, wie sie als Menschen mit Behinderung deren Arbeit persönlich erleben oder erlebt haben: Fabiana Kühl, die blinde Influencerin der "Aktion Mensch", sowie Renate Geifrig, die vor Jahrzehnten in einer der ersten geförderten Wohnprojekte der "Aktion Mensch" für Polio-Betroffene wohnte. Für diese elementare Starthilfe der "Aktion Mensch", die damals noch "Aktion Sorgenkind" hieß, ist Renate Geifrig bis heute dankbar. Rückblickend sieht sie das Wohnprojekt für Menschen mit Behinderung aber auch kritisch. „Hinter allem stand ein Ghetto-Gedanke. Eine gemeinsame Unterbringung von Menschen mit Behinderung jenseits der Gesellschaft.“
Die Sprecherin der "Aktion Mensch" Christina Marx berichtet in ihrem Rückblick auf die Meilensteine in der Geschichte der Soziallotterie von einem Perspektivwechsel, denn auch aufgrund der Kritik von Menschen mit Behinderungen wurde schließlich die damalige "Aktion Sorgenkind" in "Aktion Mensch" umbenannt.
Die "Aktion Mensch", Deutschlands größte Soziallotterie, feiert ihr 60jähriges Jubiläum! Erstmals am 9.Oktober 1964 lief sie im ZDF, damals noch als "Aktion Sorgenkind". Ergebnis bis heute: 5,4 Milliarden Euro Fördergeld.(193)
Heute, 60 Jahre nach der Gründung, steht die "Aktion Mensch" weiterhin für Solidarität, Inklusion und die Förderung sozialer Projekte. Mit einem klaren Blick auf die Zukunft setzt sich die Organisation dafür ein und engagiert sich für eine inklusive Gesellschaft, in der jeder Mensch die gleichen Chancen hat.