Verantwortung für anvertraute Gaben übernehmen
Aber anders als üblich in der Branche, wo alles oder zumindest ein großer Teil des Wohnungsinventars weggeworfen wird, versucht "fair aufgelöst", soviel wie möglich weiter zu verwenden und so wenig wie möglich zu entsorgen.
"Als Christ hat man nicht nur eine Verantwortung für die Schöpfung und unsere Mitmenschen, sondern auch für die uns anvertrauten Gaben. Und das wäre doch viel schöner, wenn diese Sachen hier - die Stühle, der Teppich und so weiter - noch mal eine zweite Chance bekämen, ein zweites Leben", so einer der Engagierten von "fair aufgelöst".
Ressoucen respektieren
Das Team rund um Thomas Mayer übernimmt Verantwortung. Verantwortung für eine bessere Welt, und es achtet Ressourcen, "denn die werden in dieser Welt immer knapper". Auch durch die enge Zusammenarbeit mit einer evangelischen Gemeinde ganz in der Nähe wird auch für die Aktiven deutlich: Gesellschaft und Kirche sind immer unterwegs, sind Veränderung, sind im Werden. Das zeigt sich auch mit dieser Initiative.
Schon lange machte sich bei Thomas Mayer Unbehagen breit: "Inzwischen müsste doch jedem klar geworden sein, dass es mit unserer Konsum- und Wegwerfgesellschaft so nicht mehr weitergehen kann. Wir kaufen und schmeißen weg, ohne mit der Wimper zu zucken. Die Lebensdauer von Dingen wird immer kürzer."
Nichts Brauchbares einfach wegwerfen
Er tat sich mit Menschen zusammen, die das genauso empfinden wie er. Inzwischen hat sich ein ganzes Netzwerk von "Wiederverwertern" um ihn geschart. Alles noch Verwend- und Verwertbare aus Haushalten, die er auflöst, wird gespendet, weitergegeben, aufgearbeitet oder findet beim Upcycling eine völlig neue Verwendung. "Nichts, was noch gebraucht werden kann, wird weggeschmissen", so Thomas Mayer.
Durch diese Herangehensweise profitiert nicht nur die Umwelt, sondern macht auch Menschen glücklich. "Wir arbeiten zum Beispiel mit einer Frau zusammen, die Senioren betreut. Sie kriegt immer wieder Möbel oder andere Haushaltsgegenstände von uns. Viele ältere Menschen können sich das Nötigste nicht mehr leisten. Da fahren wir auch schon mal Sessel durch die Gegend", so Nina von "fair-aufgelöst".
"Leben ist mehr!" begleitet Menschen, die sich dafür einsetzen, Respekt vor Ressourcen zu haben. Sich für eine Gesellschaft einzusetzen, braucht oft neue Ideen und manchmal Courage. Auch daran erinnert der Reformationstag.