Jedoch spielt Armand seine Rolle so gut, dass sich Mahmoud in die erfundene Muslima verliebt und Heiratspläne schmiedet. Verfolgt von Mahmouds hartnäckigem Liebesinteresse, nimmt Armand und Leilas Versteckspiel immer wildere Ausmaße an.
Die frischverliebten Pariser Studenten Armand (Félix Moati) und Leila (Camélia Jordana) erhalten die Chance zu einem gemeinsamen Praktikum bei den Vereinten Nationen in New York. Doch als Leilas älterer Bruder Mahmoud (William Lebghil) als strenggläubiger Muslim von einer mehrmonatigen Jemen-Reise zurückkehrt, sieht das Paar sowohl seinen Auslandsaufenthalt als auch seine Beziehung in Gefahr.
Fanatisch schränkt Mahmoud Leilas Bewegungsfreiheit ein und plant zudem, ihren jugendlichen Bruder Sinna (Carl Malapa) zur religiösen Erziehung ins Ausland zu schicken.
Um Leila weiterhin sehen zu können und ihre Reisevorbereitungen heimlich voranzutreiben, beginnt Armand, sie mit einem Tschador und einem Nikab verkleidet als erfundene Nachhilfeschülerin "Scheherazade" zu besuchen. In seiner Rolle als zutiefst religiöse und keusche Muslima übernimmt er bald auch die Unterrichtung von Sinna, für die er fortan selbst nächtlich paukt.
Doch Armands Scharade droht zum Eigentor zu werden: Er verschleiert seine wahre Identität so gut, dass sich Mahmoud Hals über Kopf in Scheherazade verliebt. Heiratswütig beginnt Mahmoud, seine mysteriöse Traumfrau mit der Hilfe dreier tollpatschiger Freunde und Glaubensbrüder zu observieren, die wiederum den Verdacht von Armands Eltern erregen, welche einst vor der islamischen Revolution aus dem Iran geflohen sind.
Als der Kommunist Darius (Miki Manojlović) und die Feministin Mitra (Anne Alvaro) im Zimmer ihres westlich erzogenen Sohnes auf die Islam-Lektüre stoßen, mit der er für seine Rolle als Scheherazade lernt, nimmt das Chaos vollends seinen Lauf.
Mit der französischen Culture-Clash-Komödie "Voll verschleiert" verbindet die gebürtige Iranerin und Dokumentarfilmregisseurin Sou Abadi in ihrem Spielfilmdebüt eigene Erfahrungen und die Grundprämisse der ewigen Kultkomödie "Manche mögen's heiß" zu einem temporeichen Kinospaß über Migration, Identität(suche) und Versöhnung. Mit Figuren, die jede für sich Komik und Tragik bergen, persifliert sie dabei in herzlicher Weise alles und jeden – in der Hoffnung, dass wir letztlich alle zusammen darüber lachen können, wie sie selbst sagt.
Darsteller
- Armand - Félix Moati
- Leila - Camélia Jordana
- Mahmoud - William Lebghil
- Mitra - Anne Alvaro
- Darius - Miki Manojlović
- Sinna - Carl Malapa
Stab
- Regie - Sou Abadi
- Autor - Sou Abadi
- Kamera - Yves Angelo
- Schnitt - Virginie Bruant
- Musik - Jérôme Rebotier