Keiner will die Kinder. Die drei sollen selbst entscheiden, bei wem sie bleiben möchten. Um den anderen mieszumachen, greifen die Eltern zu irrwitzigen Tricks, scheuen keine Peinlichkeit. Schwarze Komödie über einen Rosenkrieg, der völlig aus den Fugen gerät.
Augenscheinlich führen Vincent (Laurent Lafitte) und Florence (Marina Foïs) die perfekte Ehe. Er ist ein erfolgreicher Frauenarzt, fest angestellt am lokalen Krankenhaus. Sie ist Bauleiterin eines Windparks, die drei Kinder - Mathias (Alexandre Desrousseaux), Emma (Anna Lemarchand) und Nesthäkchen Julien (Achille Potier) - sind gesund und munter.
Bei den Eltern ist die Leidenschaft im Alltag auf der Strecke geblieben. Vincent und Florence haben daher beschlossen, sich einvernehmlich zu trennen, sie wollen gute Freunde bleiben. Alles ist geklärt, die Papiere stimmen, der richterliche Termin steht bevor, und das Sorgerecht soll geteilt werden.
Doch die Einigkeit über die gemeinsame Verantwortung für den Nachwuchs währt nicht lange. Binnen kürzester Zeit bekommen beide Eheleute die Möglichkeit, an wichtigen Projekten im Ausland mitzuwirken und damit ihre Karrieren zu pushen. Vincent will für "Ärzte ohne Grenzen" nach Haiti gehen, Florence erhält die Chance auf einen Karrieresprung in Dänemark.
Um unabhängig für den Auslandsaufenthalt zu sein, will nun jeder, dass der jeweils andere sich für eine Weile allein um den Nachwuchs kümmert. Florence ist außerdem sauer auf den Beinahe-Ex-Mann, weil dieser sich bereits mit der hübschen Krankenschwester Marion (Vanessa Guide) getröstet hat. Da Florence und Vincent sich über das Sorgerecht nicht einigen können, sollen die Kinder entscheiden, bei wem sie bleiben wollen. Die fallen aus allen Wolken, als sie von der Trennung der Eltern hören.
Doch es kommt noch schlimmer: Um die lieben Kleinen loszuwerden und die Sorgerechtsschlacht im Sinne der Karriere zu entscheiden, lassen Vincent und Florence keine Möglichkeit ungenutzt, den Nachwuchs zu vergraulen. Jeder will die Kinder davon überzeugen, dass sie beim anderen Elternteil besser aufgehoben wären.
Vincent beschießt Mathias, Emma und Julien beim Paintball aus nächster Nähe, nimmt sie mit zu einer Kaiserschnitt-OP und gaukelt ihnen vor, sie müssten mit ihm in einem baufälligen Haus an der Autobahn wohnen.
Florence serviert Spaghetti mit Spülmittel, blamiert Emma auf einer Party und führt ihren alten, strengen Chef als möglichen neuen Partner in die Familie ein. Der Wettstreit eskaliert bei der Kostümparty zu Juliens neuntem Geburtstag. Jetzt haben die Kinder endgültig die Nase voll, sagen sich von den Eltern los.
Die Party platzt, das Haus steht leer. Nur Juliens Hamster ist noch da und löst einen Hausbrand aus. Vincent und Florence können die Kinder nicht finden. Endlich dämmert ihnen, dass ihr Leben außer Kontrolle geraten ist. Und nicht nur das.
Regisseur Martin Bourboulon war als Werbefilmer und Regieassistent tätig. "Mama gegen Papa - Wer hier verliert, gewinnt" ist sein Debüt als Spielfilmregisseur. Der Film ist eine schwarzhumorige Familienkomödie, die die üblichen Klischees gegen den Kamm bürstet - die Eltern streiten nicht darum, wer die Kinder behalten darf, sondern jeder will sie gern loswerden. Der Regisseur sagt: "Ich wollte einen 'Generationenfilm' drehen, der zur Identifikation einlädt und Verständnis für die Helden heraufbeschwört, die mit ihren 40 Jahren einen gewissen Lebensüberdruss verspüren." (zit. nach dem dt. Presseheft zum Film)
"Die Originalität von 'Mama gegen Papa' besteht in einem Rosenkrieg unter umgekehrten Vorzeichen und einer Boshaftigkeit, die in französischen Filmen so nicht oft zu finden ist. Dass Eltern hier alles tun, damit ihre Kinder sie hassen, ist guter Komödienstoff, und so reiht sich bald ein fieser Gag an den anderen." Filmecho/Filmwoche 26/2015
Laurent Lafitte, hier der liebenswerte Familienvater, war im Frühjahr 2017 in deutschen Kinos in einer ganz anderen Rolle, als durchtriebener Vergewaltiger, in "Elle" zu sehen. Der Schauspieler ist Mitglied der berühmten Theatertruppe "Comédie-Française".
"Mama gegen Papa" hatte in Frankreich etwa drei Millionen Kino-Zuschauer und wurde 2016 fortgesetzt.
Auch in Deutschland entstand bereits ein Remake. Mit Caroline Kebekus und Maxim Mehmet in den Rollen der Eltern sowie zwei statt drei Kindern wurde die Geschichte im Kölner Raum mit dem Titel "Schatz, nimm du sie!" erneut verfilmt.
Darsteller
- Florence Leroy - Marina Foïs
- Vincent Leroy - Laurent Lafitte
- Mathias Leroy - Alexandre Desrousseaux
- Emma Leroy - Anna Lemarchand
- Julien Leroy - Achille Potier
- Virginie - Judith El Zein
- Paul - Michael Abiteboul
- Marion - Vanessa Guide
Stab
- Regie - Martin Bourboulon