Der erfolgreiche Bauingenieur Stewart Graff (Charlton Heston) hat sich von seiner eifersüchtigen Frau Remy (Ava Gardner) getrennt, um mit der jungen Witwe Denise (Geneviève Bujold) ein neues Leben beginnen zu können. Der Versuch seines Chefs und Schwiegervaters Sam Royce (Lorne Greene), ihn durch ein verlockendes Jobangebot an seine Tochter zu binden, misslingt.
Als kurz darauf mehrmals die Erde bebt, werden jegliche Warnungen ignoriert. Der Bürgermeister diskutiert zwar mit Experten, ob die Bevölkerung gewarnt oder evakuiert werden soll, unterlässt es aber aus politischem Kalkül. Kurz darauf wird Los Angeles von einem schrecklichen Erdbeben fast völlig vernichtet.
Plünderer nutzen das Chaos, und die Polizei muss die Nationalgarde zu Hilfe rufen. Ingenieur Graff, der den großen Staudamm nahe der Stadt gebaut hat, befürchtet auch hier das Schlimmste. Doch zunächst scheint die Lage nach Abebben der Erschütterung unter Kontrolle zu sein, jedoch lässt ein kräftiges Nachbeben nicht lange auf sich warten. So stürzt auch das in einem Parkhaus eingerichtete Notkrankenhaus ein, in dem sich Denise und ihr verletzter Sohn, aber auch Graffs Ehefrau, befinden.
In einer dramatischen Rettungsaktion versuchen Stewart und der Polizist Lew Slade (George Kennedy), die Überlebenden zu befreien, sie werden aber von den Fluten des gebrochenen Staudammes überrascht.
Dem Oscar-prämierten Regisseur Mark Robson - der unter anderem beim legendären Film "Citizen Kane" von Orson Welles (1941) für den Schnitt verantwortlich war - gelang mit "Erdbeben" ein kleines Meisterwerk: Gekonnt verknüpft er vor der Kulisse einstürzender Gebäude und tosender Wassermassen mehrere Handlungsstränge, greift verschiedene Einzelschicksale heraus und lässt den Zuschauer teilhaben an dramatischen Schicksalen und Rettungsaktionen und nicht widerrufbaren emotionalen Entscheidungen.
Der Monumentalfilm punktet außerdem mit seiner herausragenden Schauspielerliga: Neben Charlton Heston, Ava Gardner, Geneviève Bujold und George Kennedy gibt es ein Wiedersehen mit Lorne Greene ("Bonanza"), Victoria Principal ("Dallas") und Walter Matthau als Betrunkener in einer Bar, der alles heil übersteht.
"Erdbeben" war der erste Film überhaupt, der im sogenannten Sensurround-Tonsystem in die Kinos kam. Dabei handelt es sich um ein besonderes Verfahren, für das mehrere Verstärker mit 1000 Watt Leistung und zehn große, speziell angepasste Tieftonlautsprecher, sogenannte Subwoofer, benötigt wurden. Der dadurch erreichte Effekt eines echten Erdbebens war so stark, dass in älteren Kinosälen Staub von der Decke rieselte. "Erdbeben" erhielt im Jahr 1975 einen Oscar für Spezialeffekte und Ton und war in drei weiteren Kategorien nominiert.
Darsteller
- Stewart Graff - Charlton Heston
- Remy Royce-Graff - Ava Gardner
- Lew Slade - George Kennedy
- Sam Royce - Lorne Greene
- Denise Marshall - Geneviève Bujold
Stab
- Regie - Mark Robson
- Autor - George Fox
- Musik - John Williams