Axel Milbergs Figur Darius ist selbst Schauspieler und eloquent im Umgang mit seinen Mitmenschen. Seine Art der Gelassenheit und aber gleichzeitig auch Verantwortlichkeit hält Axel Milberg für eine Stärke, von der selbst er noch etwas lernen kann.
ZDF: Vor "Liebesjahre" haben Sie mit "Silberhochzeit" gemeinsam mit Iris Berben und Matti Geschonneck ein ähnlich dichtes Ensemblestück verfilmt. Worin besteht der Reiz dieser sehr konzentrierten Form der Arbeit? Hat es denn einen besonderen Reiz?
Axel Milberg: Nun, man ist in jeder Szene und die anderen schauen immer zu. Das erinnert mich an meine Theaterarbeit. Vera und Darius führen eine eher distanzierte Beziehung. Vor allem Vera geht auf Abstand. Darius dagegen scheint sich eine feste Beziehung zu wünschen.
ZDF: Wie viel Nähe braucht Ihrer Meinung nach eine Beziehung und wie viel Distanz verträgt sie, um auf Dauer zu bestehen?
Milberg: Die Nähe-Distanz-Frage muss jedes Paar selber herausfinden für sich. Manche wollen's eng, andere brauchen Atemluft - wichtig: Beide wollen das (fast) Gleiche.
ZDF: Vera verschweigt Darius ihre Krankheit und schließt ihn damit aus einem wichtigen Teil ihres Lebens aus. Ist es aus Ihrer Sicht legitim, seinem Partner eine derart entscheidende Information vorzuenthalten?
Milberg: Mich würde das auch sehr verletzen, unter anderem weil mir auch die Möglichkeit zu trösten vorenthalten wird.
ZDF: Darius ist Schauspieler. Er ist eloquent und kontert in jeder Situation schlagfertig. Inwieweit erkennen Sie sich in Darius wieder - als Mensch und als Schauspieler?
Milberg: Darius ist gelassen und verantwortlich - manchmal kann man auch von einer Figur, die man spielt, etwas lernen.