Barbara Auer spielt in der Reihe "Nachtsicht" die attraktive und kluge Kriminalpsychologin Lisa Brenner, Chefin des Nachtschicht-Teams. Die Schauspielerin spricht über ihre eigene Rolle, die Nachtschicht-Figuren im Allgemeinen und ihre Erfahrungen mit Regisseur Lars Becker.
ZDF: Was zeichnet Ihrer Meinung nach die Reihe "Nachtschicht" aus?
Barbara Auer: Bei der "Nachtschicht" sind die Figuren nicht immer politisch korrekt und selbst Randfiguren sind voller Leben. Als ich selbst noch nicht dabei war, sondern eine Zuschauerin früherer "Nachtschichten" war, habe ich mich dabei ertappt, dass ich ihnen gerne zugeguckt und Sympathie entgegengebracht habe, obwohl das, was sie getan haben, vielleicht alles andere als moralisch vertretbar war. Das gefällt mir.
ZDF: Charakterisieren Sie kurz die Figur der Lisa Brenner.
Auer: Lisa Brenner ist eine selbstbewusste und erfahrene Frau, die aber nicht unbedingt alles richtig gemacht hat im Leben. Bei aller Routine begegnet sie Menschen mit einer gewissen Vorsicht, aber auch mit Neugier und durchaus auch Mitgefühl.
ZDF: Ein Mal im Jahr wird eine "Nachtschicht" produziert. Was bedeutet Ihnen die Arbeit mit Regisseur Lars Becker?
Auer: Unter der Regie von Lars Becker wird man als Schauspieler sehr gefordert, hat aber gleichzeitig einen großen Spielraum, weil er sehr aufmerksam auf Vorschläge reagiert und einem das Gefühl gibt, unabhängig von allen äußeren Zwängen agieren zu können. Das schafft großes Vertrauen.
ZDF: Die meisten Szenen der "Nachtschicht" werden nachts gedreht. Ist das eine besondere Herausforderung für Sie?
Auer: Ja, das ist sehr anstrengend, denn normalerweise werden bei einem Film die Nachtszenen zusammengezogen und dann meistens innerhalb einer Woche oder gegen Ende einer Woche gedreht, damit man sich am Wochenende ausruhen kann. Hier ist das anders. Hier dreht man wochenlang in der Nacht.