Mobilität ist das Zauberwort unserer globalisierten Zeit. Beweglichkeit, geistige und körperliche; virtuelle und tatsächliche wird zur Qualität an sich erklärt, ist fast schon ein Fetisch. Wer sich nicht rührt, stirbt.
Vieles ist geschrieben worden zu diesem Thema; Vor- und Nachteile, physische, psychische, mentale und ökologische abgewogen und diskutiert. Doch Fakt ist: Wem eine Arbeit angeboten wird, der muss sie nehmen - und sei es um den Preis stundenlanger An- und Abreisen. Vom Alltag, von der Familie, bleibt da nicht viel übrig.
Reise ins Ungewisse
Maria (strahlend, temperamentvoll: Christiane Paul), die tschechische Köchin in "Ein verlockendes Angebot" ist schon beweglich gewesen: Sie hat ihre Heimat, ihre Eltern verlassen und in der deutschen Fremde die Liebe und das Glück gefunden. Mit dem ewigen Jungen Jan (Devid Striesow; präsent und sympathisch) und ihrer Tochter lebt sie im idyllischen Thüringen. Die junge Frau ist keine Draufgängerin, keine die ständig neue Reize braucht, um das Leben zu lieben. Aber die ökonomische Situation zwingt ihr die Reise ins Ungewisse, in das Abenteuer Großstadt Berlin auf.
Wie Maria diese Herausforderung meistert, wie die Verführung der großen weiten Welt und des charmanten einsamen Wolfes (Richy Müller wunderbar attraktiv und melancholisch) sie erst verlocken, und warum sie dann doch der vertrauten Liebe, der gewählten Heimat, der Provinz den Vorzug gibt, davon erzählt Tim Tragesers Film auf herrlich leichtfüßige, bezaubernde und doch sehr ernstzunehmende Art und Weise.