Anja Kling spielt in diesem Krimi-Thriller zum ersten Mal eine Kommissarin. Im Gespräch mit dem ZDF spricht sie über ihre Erfahrungen mit ihrer Rolle als Nora Jaspers aus Husum, ihre Vorbereitung darauf und über die Zusammenarbeit mit ihrem Schauspieler-Kollegen Ulrich Tukur.
ZDF: Dies war Ihre erste Rolle als Kommissarin. Wie war es und was ist das Besondere daran?
Anja Kling: Ja, eine Kommissarin habe ich zum ersten Mal gespielt. Für mich war das während der Dreharbeiten eine sehr spannende und besondere Zeit - wir hatten ein wirklich gutes Drehbuch und aus meiner Sicht dafür eine großartige Besetzung der Regie und Kamera. Und die Zusammenarbeit im Team war intensiv und sehr, sehr angenehm.
ZDF: Sie spielen sehr unterschiedliche Rollen. Bereitet man sich auf eine Parodie im Kino anders vor, als auf einen TV-Krimi? Wie unterscheidet sich die Herangehensweise?
Kling: Im Grunde gibt es für mich keinen Unterschied. Ich nehme beides gleichermaßen ernst und da ich kein "Comedian" bin und auch in einer Parodie ganz ernsthaft versuche, meine Figur zu finden, gibt es nicht wirklich "Vorbereitungsunterschiede".
ZDF: Es ist bekannt, dass Sie ein absoluter Familienmensch sind. Die Figur der Nora Jaspers hingegen hat ein sehr ambivalentes Verhältnis zu ihrem Vater. Die beiden haben sich Jahre nicht gesehen. Nachvollziehbar für Sie, wie sie handelt?
Kling: Ich habe mit meiner Familie einfach großes Glück gehabt. Keine Trennung, kaum ernsthaften Streit und viel familiäre Fröhlichkeit erfahren. Nora Jaspers hat ganz andere Erfahrungen, aber ich kann ihre Haltung, ihre Reaktion auf Verletzung durchaus nachvollziehen.
ZDF: Ohne zu viel verraten zu wollen - im Film geht es viel um Loyalität. Ist das ein Thema für Sie? Inwiefern: beruflich, privat?
Kling: Sich loyal zu verhalten - beruflich und privat - gehört ganz sicher zu meinem Selbstverständnis, und das erhoffe ich mir natürlich auch von meinen Freunden und Kollegen. Es gab durchaus auch Enttäuschungen in meinem bisherigen Leben und vielleicht lag es an sehr unterschiedlichen Betrachtungsweisen und Haltungen, aber ich selbst würde mich als absolut loyal einschätzen.
ZDF: Wie war die Zusammenarbeit mit Ulrich Tukur, singt er viel in den Drehpausen?
Kling: Ulrich Tukur ist ein großartiger Schauspieler und ein wunderbarer Musiker, aber vor allem ein unglaublich liebenswerter, bodenständiger, kluger und fröhlicher Kollege. Ich bin sehr stolz, dass ich mit ihm arbeiten durfte. Gesungen während der Zusammenarbeit hat er nicht, aber es gab einen Flügel am Set. Einmal habe ich in einer Drehpause ein wenig darauf gespielt und dachte, ich könnte das ganz gut. Uli Tukur kam, hörte zu und wartete geduldig auf das Ende. Als ich fertig war, setzte er sich an das Instrument - und spielte. Ich behaupte seitdem eher nicht, dass ich Klavier spielen kann.