Ulrich Tukur spielt die Rolle des Klaus Buch, eines ehemaligen Schulfreundes von Helmut Halm, der diesem nach fast 20 Jahren mit seiner jungen Freundin zufällig über den Weg läuft. Ulrich Tukur spricht über seine Rolle, die Dreharbeiten und die Geschichte.
Das ist einer von diesen Typen, die jeder von uns im Leben kennt: einer, der immer irgendwie alles kann, der immer da ist, der immer schneller ist, der immer alles besser weiß, der einem ein bisschen zu nah auf die Pelle rückt, der unangenehm ist, der nervt, der etwas manisch ist.
Also ich kenne solche, die man dann insgeheim auch irgendwie bewundert, die einem aber unglaublich auf den Wecker gehen.
Ich hatte ein bisschen Angst vor den Dreharbeiten, weil ich natürlich wusste, dass wir sechs Wochen, also etwa 35 Arbeitstage, mehr oder weniger aufeinanderhocken. Uli Noethen kenne ich aus der Produktion "Bonhoeffer", habe ihn seitdem eigentlich nie wieder getroffen. Und mit Katja Riemann habe ich nie gearbeitet.
Petra Schmidt-Schaller kannte ich auch nicht. Aber wir haben uns sehr gut - mit den natürlich obligaten Anlaufschwierigkeiten - aufeinander eingespielt. Es machte eine große Freude und war eigentlich sehr entspannt.
Es wird ja eigentlich eine bittere Geschichte erzählt: die Ängste und Nöte, die jeder hat zwischen 40 und 50. Und das ist sehr hart, das ist die Odyssee des Helmut Halm, der nicht mehr weiß, wie sein Leben weitergeht und der Angst hat vorm Altwerden, vorm Alleinsein und eigentlich mit allem abschließt. Es ist belastend, mit sehr viel Depression. Das Drehbuch ist scharf. Toll, wie man mit der literarischen Vorlage noch so eine Art hintergründig-bösartigen Humor abluchsen konnte.