Peter Simonischek spielt Veras Ex-Ehemann Uli, der sich plötzlich zwischen zwei Frauen findet und den Wert von Ehe, Beziehung und Familie neu überdenken muss. Für ihn persönlich kam die Rolle mit dieser Thematik genau zum richtigen Zeitpunkt.
ZDF: Uli und Vera regeln zehn Jahre nach dem Ende ihrer Beziehung den Verkauf ihres Hauses. Auf beiden Seiten bestehen tiefe Verletzungen, beide haben die Trennung noch nicht vollständig verarbeitet und empfinden noch mehr füreinander, als sie sich eingestehen. Hat eine einmal gescheiterte Beziehung trotz tiefer Gefühle aus Ihrer Sicht eine Chance auf einen Neuanfang?
Peter Simonischek: Es muss wohl so sein, denn ich kenne in meinem Freundeskreis zwei Ehepaare, die sich zum zweiten Mal geheiratet haben.
ZDF: Uli ist in zweiter Ehe mit einer zwanzig Jahre jüngeren Frau verheiratet. Sie wünscht sich Kinder, er hat mit dem Thema Familienplanung abgeschlossen. Welches Konfliktpotenzial steckt in Beziehungen, in denen sich die Partner in unterschiedlichen Lebensphasen befinden?
Simonischek: Das ist eine Frage der Kommunikation und der Aufrichtigkeit.
ZDF: In Ihrer Theater-, Film- und Fernsehkarriere haben Sie die unterschiedlichsten Rollen gespielt. Was war ausschlaggebend für Sie, die Rolle des Uli Lenz anzunehmen? Wie würden Sie ihn charakterisieren?
Simonischek: Das richtige Thema zum richtigen Zeitpunkt im eigenen Leben macht die Rolle für mich interessant. Er ist ein tumber Tor, der alles tut, um diese Liebe zu verdrängen, dabei herbe Verletzungen austeilend.
ZDF: Der Film ist ein Ensemblestück, das durch seine kammerspielartige Atmosphäre besticht. Ist man als Schauspieler bei einer solch fokussierten Arbeit eher bereit, mehr von sich zu geben und zu riskieren?
Simonischek: Die Bereitschaft, sich zu öffnen, hängt mit der Geborgenheit, dem Vertrauen zum Umfeld zusammen. Insofern ist die Intimität dieses Kammerspiels liebevoll beobachtet von einem einfühlsamen Regisseur und Kameramann und Crew ein Glücksfall.