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Er nutzt die Zwangspause für einen Neuanfang und zieht nach Köln. Dort findet er einen Job auf einem Trödelmarkt und eine neue Gemeinde, die von dem jungen Imam Bilal geleitet wird. Bald fängt er an, zu predigen, und ist beliebt bei allen – was bei Bilal Neid auslöst.
Als Burcu Oray überraschend besucht, merken sie, dass die Pause ihnen gutgetan hat. Sie lieben sich nach wie vor. Deshalb fragt er Bilal um Rat. Doch dieser vertritt eine strengere Auslegung des islamischen Rechts: Das Aussprechen von "talaq" bedeutet nicht nur eine Beziehungspause, sondern die endgültige Scheidung.
Oray verdrängt Bilals Forderung. Er ist hin- und hergerissen zwischen seinem Glauben an die Liebe und seiner Liebe zum Glauben. Die Anspannung zwischen Bilal und Oray endet in einem heftigen Streit, woraufhin Oray die Gemeinde verlässt. Als auch Burcu nach Hagen zurückkehrt, vereinsamt er. Oray muss eine Entscheidung treffen – für seine Liebe oder für seinen Glauben.
"Oray" ist der Abschlussfilm von Mehmet Akif Büyükatalay an der Kölner Kunsthochschule für Medien (KHM). Er erzählt seine Geschichte um den nach Halt, Orientierung und Liebe suchenden jungen Muslim Oray mit großer Authentizität und Milieu-Genauigkeit in der Welt einer Kölner Männer-Moschee. Ihm geht es um eine authentische und differenzierte Darstellung des Islam in Deutschland. Der Film wurde auf vielen Filmfestivals weltweit gezeigt. Auf der Berlinale wurde "Oray" mit dem Bären als Bester Erstlingsfilm ausgezeichnet und erhielt weitere internationale Preise. Hauptdarsteller Zejhun Demirov wurde beim FIRST STEPS Award mit dem Götz-George-Nachwuchspreis als Bester Hauptdarsteller geehrt.
"Oray" untersucht das Zugehörigkeitsbedürfnis junger, männlicher Migranten und die damit verbundenen Probleme, die in einem in sich geschlossenen, nach außen abgeschotteten Mikrokosmos entstehen. Einer Gemeinschaft, die Identitäten prägt und Sicherheit gibt. Die aber auch den Preis der Selbstaufgabe verlangt, wenn Abweichungen gegen die "eigenen Gesetze" vorliegen.
Darsteller
- Oray - Zejhun Demirov
- Bilal - Cem Göktas
- Burcu - Deniz Orta
- Tanju - Faris Yüzbasioglu
- Ebu Bekir - Mikael Bajrami
- Abdussamed - Firat Baris Ar
- Muhammed - Kais Setti
- Süleyman - Ferhat Keskin
- und andere -
Stab
- Regie - Mehmet Akif Büyükatalay
- Autor - Mehmet Akif Büyükatalay
- Kamera - Christian Kochmann
- Schnitt - Denys Darahan