Inhalt
Ursula liebt ihre Eltern. Aber in ihrer Pubertät wird sie konfrontiert mit der politischen Unentschlossenheit und den privaten Lügen ihres Vaters, der eine Affäre hat. Auch der eiserne Konsumwille und die angstvolle Sexualfeindlichkeit der Mutter machen ihr zu schaffen.
Die Bundesrepublik Deutschland der 1950er-Jahre war nach dem Krieg nur noch ein halbes Land. Alte Werte wurden hochgehalten und neue Waren konsumiert. Das Wort "Freiheit" wurde totgebrüllt. In dieser Zeit spielt "Hungerjahre - in einem reichen Land" und erzählt von der zerstörerischen Hassliebe zwischen einer Mutter und ihrer Tochter: von zwei Frauen, die sich weigern, ihre gegenseitigen Erwartungen zu erfüllen, und doch aneinander hängen. Von einem Mädchen, das erwachsen werden soll, aber nicht weiß, wie. Von einer Zeit, in der der Kalte Krieg an allen Fronten herrschte.
Jutta Brückner, am 25. Juni 1941 in Düsseldorf geboren, schrieb Drehbücher für zwei Vorabendserien und war Co-Autorin bei Volker Schlöndorffs Film "Der Fangschuß", bevor sie 1975 mit "Tue recht und scheue niemand" den ersten eigenen Film realisierte. Von 1984 bis 2006 war sie Professorin für Film- und Videoarbeit an der Hochschule der Künste Berlin. Ihr Film "Hungerjahre - in einem reichen Land" erhielt den Preis der Deutschen Filmkritik und ist Teil der Retro-Reihe, die das kleine Fernsehspiel anlässlich des eigenen 60. Jubiläums zeigt.
Darsteller
- Ursula - Britta Pohland
- ihre Mutter - Sylvia Ulrich
- ihr Vater - Claus Jurichs
- Mutter des Vaters - Hilla Preuss
- Mutter der Mutter - Heidi Joschko
- Tante Erna - Viola Recklies
- Lehrerin - Helga Lehner-Madin
- Geliebte des Vaters - Cordula Hubrich
- und andere -
Stab
- Regie - Jutta Brückner
- Autor - Jutta Brückner
- Kamera - Jörg Jeshel, Rainer März
- Schnitt - Anneliese Krigar
- Musik - Johannes Schmölling