Nikotinbeutel werden einfach unter die Oberlippe gesteckt und einige Zeit im Mund behalten. Dabei setzt sich Nikotin frei. Doch Nikotin macht schnell abhängig. Experten warnen, dass sie für Kinder und Jugendliche der Einstieg in den Tabakkonsum sein könnten.
"ZDFzoom" begibt sich auf Spurensuche. Die Autorin geht der Frage nach: Mit welchen Strategien arbeitet die Tabakindustrie, um ihre Milliardengewinne zu sichern?
Von der Nikotinsucht profitiert ein Megabusiness: Allein in Deutschland konnte die Tabakindustrie 2021 einen Umsatz von über 29 Milliarden Euro verbuchen. Doch in den westlichen Ländern greifen immer weniger Menschen zur klassischen Tabakzigarette. Die Konzerne setzen daher auf neue Strategien. Auf vermeintlich gesündere Alternativen wie E-Zigaretten und Tabakerhitzer sollen jetzt Nikotinbeutel folgen.
Nikotinbeutel kann man problemlos über das Internet beziehen. In Deutschland gab es sie 2020 einige Monate lang legal in den Läden zu kaufen. Später nahmen die Tabakkonzerne die Nikotinbeutel hier vorerst wieder vom Markt. Gerichte hatten Stichproben der Beutel als gesundheitsschädliches Lebensmittel beurteilt.
Die Industrie will aber, dass die Nikotinbeutel als Tabakersatz-Produkt eingestuft werden. Das hat die deutsche Verbraucherschutzministerkonferenz im Mai 2021 bereits beschlossen. Ein wichtiger Schritt zur Marktzulassung.
Stab