Im Gegensatz zum Fernverkehr gibt es in Deutschland nicht den einen großen "Big player" wie die Deutsche Bahn, sondern viele kommunale und private Unternehmen. Organisiert wird der Nahverkehr von 60 Verkehrsverbünden.
Kaum eine Transportbranche ist so vielschichtig wie der ÖPNV. Und kaum eine ist so bürgernah und vor allen Dingen so wichtig. Aber warum existieren in Deutschland so gewaltige Qualitätsunterschiede? Warum verkaufen Gemeinden beispielsweise ihren Busverkehr?
"ZDFzoom"-Reporter Christian Bock traf einen Busfahrer, der sich als Opfer im Verkauf um kommunale Verkehrsbetriebe sieht: Oleg A., Busfahrer aus Langen bei Frankfurt. Zuerst fuhr er für ein städtisches Unternehmen, dann wurde dieses Unternehmen an einen britischen Investor verkauft. Dann wechselte sein Arbeitgeber noch zwei weitere Male den Eigentümer. Jedes Mal verschlechterten sich für ihn die Arbeitsbedingungen. Nun fahre er für einen privaten Unternehmer mit einem, wie er sagt "völlig chaotischen" Dienstplan mit viel zu wenigen Fahrern, von denen einige noch nicht einmal richtig Deutsch sprechen könnten. Dazu kämen schlecht gewartete Fahrzeuge und ständiger Druck von der neuen Unternehmensführung.
Aber wie kommt es überhaupt dazu, dass britische Investoren in den deutschen Nahverkehr investieren? Vereinfacht gesagt: Wenn Kommunen regelmäßig ihren ÖPNV-Verkehr ausschreiben, müssen sie denjenigen zum Zuge kommen lassen, der das billigste Angebot abgibt. Und das ist für ausländische Investoren einfach, da sie auch altgediente Busfahrer zu Anfängertarifen einstellen dürfen und so günstigere Angebote abgeben können.
"ZDFzoom" zeigt unter anderem an Hand dieser Beispiele, wo und wie sich die Strukturen des ÖPNV fehlerhaft entwickeln haben und was getan werden muss, damit es besser wird.
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