Was passiert mit dem Fußball? Proteste der Zuschauer bei den Montagsspielen in der Ersten Bundesliga sind jüngster Ausdruck eines schon länger gärenden Unmuts. Viele fragen sich: Werden künftig Investoren, wie in Frankreich oder England, das alleinige Sagen haben?
ZDF-Sport-Reporter Béla Réthy und "ZDFzoom"-Autor Halim Hosny schauen über die Grenzen. In die englische Premier League, den Motor der internationalen Kommerzialisierung. Selbst ein kleiner Club wie Huddersfield Town mit dem deutschen Trainer David Wagner verfügt über mehr Geld als die meisten Bundesligisten. Der Blick geht auch nach Paris. Dort leistet sich ein Staat, das Emirat Katar, einen eigenen Verein. Paris Saint-Germain stößt mithilfe der Petrodollars in jeder Hinsicht in neue Dimensionen vor. Im Sommer 2017 wechselte der brasilianische Spieler Neymar vom FC Barcelona nach Paris - für 222 Millionen Euro. Eine Rekordsumme, bezahlt von Katar.
Auf ihrer Spurensuche in Deutschland treffen die Autoren Fans, Vereinsvorstände und Funktionäre wie DFB-Präsident Reinhard Grindel und Uli Hoeneß. Der Präsident des FC Bayern München warnt vor der Übernahme durch Investoren. Martin Kind, Präsident des Bundesligisten Hannover 96, würde den Verein gern übernehmen. Doch er will seine Ambitionen vorerst ruhen lassen. Schalke-Manager Christian Heidel gilt als Macher im Spagat zwischen Herz und Kommerz. Dirk Zingler, Präsident des Berliner Kult-Vereins FC Union, beschreibt seine unkonventionelle Sicht auf das Geschäft mit dem Fußball.
"ZDFzoom" will wissen: Wie lang wird es den Fußball in der heutigen Form noch geben? Und droht er kaputtzugehen an der Kommerzialisierung? Auch die Fußball-Fans sind sich da nicht einig. Immerhin war Fußball noch nie so attraktiv wie heute.
Stab
- Kamera - Torsten Groß, Michele Parente