Was aber geschieht mit den betroffenen Fahrzeugen, die von ihren Besitzern im guten Glauben, ein umweltfreundliches Fahrzeug erworben zu haben, gekauft wurden? In Europa lässt VW die betroffenen Autos mit einem Software-Update nachbessern.
Reicht das, um die Fahrzeuge sauber zu machen? Diese Frage und weitere bislang unbekannte Hintergründe des Abgas-Skandals recherchierte "ZDFzoom"-Reporter Hans Koberstein.
VW hat jahrelang Dieselautos mit illegaler Abschalteinrichtung verkauft. Diese schaltete das Abgasverhalten der Dieselautos im Straßenbetrieb auf "schmutzig", während im offiziellen Labortest der Grenzwert für gesundheitsschädliche Stickoxide eingehalten wurde. Als der Betrug in den USA aufflog, wurde VW dazu verpflichtet, die Fahrzeuge so umzurüsten, dass sie im Straßenbetrieb die Grenzwerte wenigstens annähernd einhalten. Für den Konzern ein kostspieliges Unterfangen: VW musste in den USA bereits über 250 000 Dieselautos zurückkaufen und arbeitet seitdem an einer technischen Lösung.
In Deutschland stand die Bundesregierung vor einer schwierigen Entscheidung. Damit die Fahrzeuge auf der Straße tatsächlich die gesetzlichen Stickoxid-Grenzwerte einhalten, hätte man sie mit Entstickungs-Katalysatoren nachrüsten müssen, ein kostspieliges Verfahren. Von einem zweistelligen Milliardenbetrag, der dann von VW zu zahlen gewesen wäre, ist die Rede. Dies wiederum hätte mutmaßlich zum Verlust zahlreicher Arbeitsplätze geführt.
"ZDFzoom" liegen interne Unterlagen vor, aus denen hervorgeht, wie Regierung und VW die Abgaskrise bewältigt haben. Anstelle einer teuren Umrüstung - so einigte man sich - sollte ein kostengünstiges Software-Update durchgeführt werden. Damit seien die betroffenen Dieselautos wieder in Übereinstimmung mit den Gesetzen. Doch Messungen an auf diese Weise "nachgebesserten" Fahrzeugen ergeben ein anderes Bild