Der Grund: Amazon fährt eine Niedrigpreisstrategie, ist Preisbrecher für den Verbraucher. Doch was die Kunden freut, ist für Verkäufer bitter. Für sie bleibt kaum noch etwas übrig. "Handel über Amazon ist Cyberkrieg, in dem nur die Großen überleben", klagen sie.
2014 hat der US-Konzern in Deutschland einen Umsatz von 11,9 Milliarden Dollar erzielt - 1,5 Milliarden mehr als im Vorjahr. Und praktisch jeder kann über die Amazon-Plattform verkaufen: anmelden, Ware einstellen, fertig - so verspricht es der US-Konzern. Genial einfach - und genial durchdacht. Auch Amazon hat viel davon, wenn Händler auf dem so genannten "Market Place" anbieten: Kundendaten, Gratis-Marktforschung, Zugriff auf Waren aller Art.
"ZDFzoom"-Autor Christian Bock trifft Händler, die sich von Amazon im Stich gelassen fühlen. Etwa, weil der Konzern mit Sperrung droht, wenn der Händler nicht spurt. Oder weil Händler, die ihre Ware allzu billig einstellen, regelmäßig von der Konkurrenz oder sogar von Amazon selbst unterboten werden - Preisroboter, so genannte "Repricer", lassen gerade Anfängern oder kleinen Shops kaum eine Chance. Eine Einschätzung, die auch Handelsexperte Gerrit Heinemann teilt: "Erst fixen sie dich an, dann hungern sie dich langsam aus", so der Wissenschaftler in "ZDFzoom".
Stab
- Autor - Arne Lorenz
- Kamera - Dieter Stürmer, Thomas Hamelmann, Christian Rohwer