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Chaos statt Konzepte

Deutschland und die Flüchtlinge

Flüchtlinge im Südsudan

Bis Ende des Jahres werden etwa 200.000 Flüchtlinge erwartet. ZDFzoom-Reporter sind in mehreren Bundesländern unterwegs und fragen: Warum ist Deutschland so schlecht vorbereitet?

Datum:
12.11.2014
Verfügbarkeit:
Video leider nicht mehr verfügbar

Deutschland erlebt einen Flüchtlingsansturm wie seit Jahrzehnten nicht. Jeden Monat fliehen tausende Menschen hierher, vor Krieg und Not in ihrer Heimat. Bis Ende des Jahres werden etwa 200.000 Flüchtlinge erwartet. Auf diese hohe Zahl war niemand vorbereitet; dabei war der Ansturm vorhersehbar angesichts der Krisen in Afrika und im Nahen Osten. Ämter ächzen unter der Flut von Asylanträgen, Kommunen wissen nicht, wohin mit den Flüchtlingen. Erstaufnahmelager sind überfüllt, Menschen werden in Zelten und Garagen untergebracht oder in ausgedienten Möbelmärkten.

ZDFzoom-Reporter sind in mehreren Bundesländern unterwegs und fragen: Warum ist Deutschland so schlecht vorbereitet? Sie beleuchten die Unterbringung und Versorgung von Flüchtlingen und stellen fest: Bund, Länder, Bezirke und Gemeinden behindern sich gegenseitig, weil die Zuständigkeiten so zerstückelt sind.

Staus bei Asylverfahren

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, das über die Aufnahmegesuche entscheidet, ist hoffnungslos unterbesetzt, deshalb kommt es zu Staus bei den Asylverfahren. Für Unterbringung und Versorgung der Flüchtlinge sind die Bundesländer zuständig, die diese in der Regel auf die Kommunen verteilen. Die wiederum haben zum Teil weder genügend Geld noch genügend Platz, weil in den Jahren, in denen weniger Flüchtlinge kamen, zahlreiche Flüchtlingsunterkünfte dichtgemacht wurden.

ZDFzoom fragt: Wie kann der Flüchtlingsstrom besser gelenkt werden? Ist der Verteilschlüssel, der die Unterbringung in den Bundesländern regelt, angesichts der hohen Flüchtlingszahlen noch das richtige Instrument? Beim Sondertreffen der Innenminister von Bund und Ländern kritisierte Bundesinnenminister Thomas de Maizière, es gehe nicht an, dass derzeit allein Deutschland und Schweden etwa 50 Prozent aller Flüchtlinge in Europa aufnehmen. Liegt die Lösung in einer gleichmäßigen Verteilung der Flüchtlinge auf alle EU-Länder? Fest steht: Konzepte sind gefragt, damit das Chaos nicht überhandnimmt – schnelle Konzepte, denn auch 2015 wird der Flüchtlingsstrom weiter zunehmen.

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