Irgendetwas stimmt nicht mit unserm geliebten Gerstensaft: Nimmt man die Gasthausbrauereien aus, hat sich seit der Wiedervereinigung die Zahl der Braustätten um fast ein Drittel verringert. Pro Jahr trinken die Deutschen nur noch rund 100 Liter Bier. Hört sich viel an, vor 20 Jahren waren es aber noch 35 Liter mehr. Schmeckt den Deutschen ihr Bier plötzlich nicht mehr so richtig?
„Die Wahrheit ist, dass sich vor allem die jungen Leute in Deutschland gelangweilt vom Bier abwenden“, erzählt der US-amerikanische Bierbuch-Autor Christian DiBenedetti. Im Glauben, das eigene Bier sei ohnehin unfehlbar, arbeite man in Deutschland hauptsächlich daran, Arbeitsschritte weiter zu automatisieren, anstatt neues Bier zu kreieren, das den Leuten wieder schmeckt. „Bei aller Tradition: Das deutsche Bier braucht eine Frischzellenkur.“ Beim World Beer Cup, dem wohl wichtigsten Bierwettbewerb, verloren die Deutschen sogar bei den Sorten, von denen man dachte, sie würden woanders gar nicht gebraut: Beim Märzen, beim Schwarzbier, bei Bock und Doppel-Bock, sogar bei Weizen, Kölsch, Alt und Pils.
ZDF-Reporter Jo Schück hat Braumeister und Braumanager, Biertrinker und Bierprüfer getroffen um herauszufinden, wie es wirklich um ein Kulturgut bestellt ist.