820 Männer und Frauen aus Deutschland haben sich der Terrororganisation "Islamischer Staat“ angeschlossen. Sie sollen dort ausgebildet worden sein, um den Terror nach Europa zu bringen.
260 von ihnen sind mittlerweile wieder in Deutschland. Der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen, ist besorgt: „Die Anschlagsgefahr ist da, die Situation ist ernst, der IS hat sich in den letzten Jahren zu einem Monster entwickelt.“
ZDFzoom fragt: Wieso geraten immer mehr Jugendliche in den Sog des IS?
Einer der Syrien-Rückkehrer: Harry S., ein Deutscher mit ghanaischen Wurzeln. 3 Monate war er bei der Terrormiliz, wurde ausgebildet in einer Spezialeinheit. Gleich zu Beginn seiner Zeit sei er gefragt worden, ob er Anschläge in Deutschland begehen wolle. Harry S. dazu im Interview ZDFzoom und Frontal 21: „Zwei Tage nach der Registrierung kamen zwei Franzosen. Die waren maskiert, man konnte die Gesichter nicht sehen, von oben bis unten bis an die Zähne bewaffnet. Dann haben sie gefragt: Wäret ihr bereit auch nach Deutschland zu gehen, um Anschläge zu verüben in Deutschland? Wir haben das verneint, haben gesagt, nein. Dann haben die gefragt, habt ihr Leute, die ihr kennt? Die in Deutschland aktiv sind, die bereit sind ihr Leben zu geben. Da haben wir gesagt nein.“
Derzeit muss sich Harry S. in einem Prozess wegen der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung im Ausland verantworten. ZDFzoom und Frontal 21 konnten ihn exklusiv interviewen und Schilderungen zum Leben im IS bekommen. Im Interview berichtet er auch, dass er in einem Propagandavideo habe mitwirken müssen. Während der Dreharbeiten seien sieben Menschen erschossen worden. Harry S. berichtet: „Ich hab mich geweigert, ich hab meine Hand nicht gehoben. Dann haben die gesagt: Aber dafür musst du die Flagge halten. Also die schwarze Flagge, die man im Video sieht. Das war schon brutal und das war auch ein einschneidendes, großes Erlebnis für mich, was auch einen großen Beitrag dafür hatte, dass ich gesagt habe: Ich bin raus aus dieser Nummer. Ich möchte kein Blut an meine Händen haben.“
Ein Hauptgrund für radikalen Islamismus ist die Orientierungslosigkeit bei jungen Leuten. Ausgenutzt wird die insbesondere über das Internet. Hier werben radikale Islamisten um junge Rekruten. ZDFzoom startet einen Selbstversuch, lässt sich unter falscher Identität von einer jungen Frau für den IS anwerben. Die Autorinnen der Dokumentation erleben, wie intensiv um Konvertiten geworben wird, wie schnell der Kontakt in die radikale Szene entsteht.
Rückkehrer sind laut Einschätzung der Sicherheitsbehörden eine ernsthafte Bedrohung.Für den Präsidenten des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen, ist die Gefährlichkeit der Rückkehrer jedoch im konkreten Einzelfall schwer einzuschätzen. Im Interview mit ZDFzoom sagte er: „Das Problem bei Rückkehrern ist, man kann den Leuten nicht hinter die Stirn schauen. Wir wissen nicht, ob der Rückkehrer, der aus Syrien kommt, ein Rückkehrer ist, der wirklich unauffällig ist, oder ein Rückkehrer, der einen Tatplan verfolgt. Wir können nicht jeden Syrien- Rückkehrer wegschließen.“ ZDFzoom fragt: Wie gefährlich sind sie wirklich? Und wie kann man sie stoppen?