Wir kommen alle ständig in Berührung damit: Auf unseren Feldern, in unseren Vorgärten und inzwischen auch in unserem Essen: 15.000 Tonnen des Pestizids Glyphosat werden jedes Jahr in Deutschland eingesetzt. Der Wirkstoff ist ein Standard-Unkrautvernichter und wird in der Landwirtschaft, genauso wie von Hobby-Gärtnern und auf Kinderspielplätzen eingesetzt. Dabei steht Glyphosat seit Jahrzehnten im Verdacht giftig für den Menschen zu sein. Missbildungen bei Neugeborenen und Krebserkrankungen werden in immer neuen wissenschaftlichen Studien in Zusammenhang mit dem Wirkstoff gebracht.
Hinzu kommt: Das Mittel ist längst in unserer Nahrungskette angekommen und damit in unseren Körpern. Jüngste noch unveröffentlichte Studien zeigen: 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung in Deutschland tragen Glyphosat in sich.
Auf Spurensuche
ZDFzoom geht dem Wirkstoff auf die Spur: In Argentinien werden jedes Jahr über 200 Millionen Liter Glyphosat eingesetzt, vor allem beim Tabak- und beim Soja-Anbau. Ärzte und Wissenschaftler vor Ort sehen einen klaren Zusammenhang zwischen dem Einsatz von Glyphosat und einer Vielzahl von Erkrankungen.
Die Recherchen in Argentinien sind auch ein Blick in die Zukunft der Landwirtschaft in Europa und Deutschland: Glyphosat wird in ganz Südamerika so massiv eingesetzt, weil große Agrar-Konzernen es in Kombination mit gentechnisch veränderten Pflanzen wie Gen-Soja vertreiben.
Was ist dran an den Vorwürfen?
Doch warum sind die Produkte wie das verdächtige Glyphosat überhaupt zugelassen? ZDF-Autoren decken die Hintergründe auf: In Deutschland sind 28 glyphosathaltige Pflanzenschutzmittel auf dem Markt. Für die EU-weite Glyphosat-Zulassung sind deutsche Behörden zuständig. ZDFzoom spricht mit Verbraucherschützern und Insidern. Der Vorwurf: Die Zulassungsverfahren seien intransparent, die Industrie nehme Einfluss auf die Behörden. Was ist dran an den Vorwürfen?
ZDFzoom über ein Pestizid, das von den Befürwortern als Wundermittel gefeiert und von seinen Gegnern als ökologische Zeitbombe verdammt wird.