Dianas Rezeption beim Publikum ist aber durchaus gegensätzlich: Die einen verehren sie als Wohltäterin oder Stilikone, andere wiederum sehen in ihr die Verräterin, die die Prinzipien der Krone missachtet und attackiert hat.
Eine ähnliche Spaltung in der öffentlichen Meinung zeigt sich aktuell in der Berichterstattung über ihren jüngsten Sohn, Prinz Harry, und seine amerikanische Frau Meghan, die mit ihrem spektakulären Abgang aus dem Königshaus und ihrem sensationellen Interview mit Oprah Winfrey weltweit Schlagzeilen produzieren. Wieder einmal sieht sich die britische Monarchie, wie schon öfter in ihrer jahrhundertealten Geschichte, einer massiven Erschütterung ihrer Grundfesten ausgesetzt – mit Konsequenzen, die den Fortbestand des Hauses Windsor gefährden könnten. Hier lässt sich unschwer der lange Schatten Dianas ausmachen, der bis heute die Geschicke der Royal Family belastet.
- Trauerzug durch London (1/11)
Lady Di starb am 31. August 1997. Am 6. September wurde sie unter großer Anteilnahme der Briten per Trauerzug durch London geleitet. Ihre Söhne, ihr Bruder und Prinz Charles folgten dem Sarg.
- Die Kindergärtnerin (2/11)
Lady Diana Spencer arbeitete im Londoner Stadtteil Pimlico als Kindergärtnerin. Bis ihre Verlobung mit Thronfolger Prinz Charles sie vor die Kameras der Paparazzi katapultierte.
- Der Teenager (3/11)
Diana war noch ein Teenager, als sie die Bekanntschaft des wesentlich älteren Prinz Charles machte. Auf diesem Bild ist sie mit einem Jugendfreund zu sehen.
- Hochzeit des Jahres (4/11)
Am 29. Juli 1981 gaben sich Lady Diana und Prinz Charles in der St. Paul’s Kathedrale in London das Jawort - eine Märchenhochzeit. Doch das Glück war dem Paar nicht lange hold.
- Erschöpfung (5/11)
Diana tat sich schwer mit der Anpassung an ihre royale Rolle. Bei einer Gala im Victoria & Albert Museum in London scheint sie eingenickt zu sein.
- Medienstar (6/11)
Von ihrem ersten Auftritt als Freundin von Prinz Charles bis zu ihrem Tod im Jahr 1997 stand Diana im Blitzlichtgewitter der Boulevardpresse.
- Schwiegertochter (7/11)
Im November 1982 begleitete Diana ihre Schwiegermutter, die Queen, zur Parlamentseröffnung - mit der funkelnden Spencer-Tiara um den Hals. Die Beziehung zur Queen blieb stets distanziert.
- Die Wohltäterin (8/11)
Die Prinzessin von Wales trifft im Februar 1992 in Rom Mutter Teresa. Die beiden Frauen kümmerten sich um das Wohl von Menschen, die von der Gesellschaft vernachlässigt worden waren.
- Das Travolta-Kleid (9/11)
Bei einem Staatsbankett im Weißen Haus in Washington tanzte Diana 1985 mit Schauspieler John Travolta. Ihr Abendkleid wurde nach dem glamourösen Anlass "Travolta dress" genannt.
- Modeikone (10/11)
Fünf Monate vor ihrem Tod im Jahr 1997 ließ sich Diana vom Modefotografen Mario Testino im Kensington Palast ablichten. Es sollte ihr letztes Fotoshooting sein.
- Erinnerung (11/11)
Dianas Söhne William und Harry enthüllen ein Diana-Denkmal. Sie wollen an die Werte und Ideen ihrer Mutter erinnern und sie weitergeben.
Wie konnte aus der "Maus, die brüllte", wie konnte aus der als schüchtern geltenden Kindergärtnerin die bewunderte, umstrittene und einflussreiche "Dynasty Di" werden, die die Hierarchie und die Prinzipien einer der ältesten Monarchien der Welt auf den Kopf zu stellen versuchte? Welche Mechanismen waren und sind noch heute am Werk, die im Hintergrund die Familienpolitik bestimmen? Welchen Einfluss übten die Massenmedien auf das öffentliche Bild Dianas aus, das so diametral ihrem privaten Dasein widersprach? Welche Parallelen gibt es zu den Vorfällen um Harry und Meghan, die sich über Rassismus und Kälte in der königlichen Familie beschweren?
Nie zuvor in der Geschichte der britischen Krone waren ihre wichtigsten Identifikationsfiguren einer solchen Zerreißprobe zwischen den ehernen Regeln der Erbmonarchie und den Verführungen und Anforderungen des Boulevards ausgesetzt.