Die Lust am Luxus
In einer umfangreichen Verbraucherstudie untersucht Nelson Müller, was wirklich besser schmeckt: No-Name oder Marke. Er erklärt, wie bei Edel-Lebensmitteln gepfuscht wird. Denn von der Lust am kleinen Luxus profitieren vor allem Supermärkte und Discounter.
Seit Sushi seinen Siegeszug in Deutschland angetreten hat, stehen auch im Supermarkt und beim Discounter praktische Boxen zum Mitnehmen bereit. Wie gut ist dieser frische Fisch zum kleinen Preis? Experten untersuchen Qualität, Geschmack und Keimbelastung - mit erstaunlichen Ergebnissen.
In einem wissenschaftlichen Test lädt ZDFzeit über 100 Tester zur Blindverkostung: Lachs und Champagner, Kaffee, Parmesan und Parmaschinken, alles einmal von einem großen Markenhersteller und einmal in der Billig-Variante. In der Studie zeigt sich: Luxus vom Discounter schmeckt genauso gut wie teure Feinkostware. Und einmal liegt sogar das No-Name-Produkt vorne. Ein hoher Preis bedeutet also nicht immer besserer Geschmack.
Die Schattenseiten der Luxusprodukte
Nelson Müller beleuchtet auch die Nachteile der Produktion von edlen Lebensmitteln. Beispiel Büffelmozzarella: Er gilt als Rarität, als aromatisch und gesund. Doch die Wasserbüffel sind anspruchsvoll, und für die männlichen Kälber der Tiere gibt es keinen Markt, sodass viele Jungtiere schnell geschlachtet werden. In Italien geht Nelson Müller der Frage nach, wie Tierwohl und Luxuslebensmittel zusammenpassen.
Was edel klingt, kann zudem sogar besonders billig sein. Lebensmitteltechniker Sebastian Lege zeigt, wie man aus billigstem Wein aus dem Tetra Pak einen spritzigen Edel-Tropfen zaubert. Verkauft wird er am Ende als wohlklingender Secco Rosato - einer der vielen Tricks der Lebensmittelindustrie.