9. November 1918 Abdankung Kaiser Wilhelm II / Ausrufung der Republik.
Hitler ist zu diesem Zeitpunkt im pommerschen Pasewalk und kuriert dort eine Gasverletzung aus. Im Verlauf des Monats reist er nach München.
21. Februar 1919 Ermordung des bayerischen Ministerpräsidenten Kurt Eisner.
Unter den Teilnehmern des Trauerzugs fünf Tage später befindet sich auch der einstige Gefreite Adolf Hitler.
10. Januar 1920 Der Versailler Vertrag, der am 28. Juni 1919 unterzeichnet worden war, tritt in Kraft. Die dort festgeschriebenen Bedingungen für Deutschland – vor allem die Zuweisung der alleinigen Kriegsschuld und hohe Reparationen – werden in erster Linie von rechten Kräften für ihre Propaganda gegen die Republik missbraucht.
24. Februar 1920 In München geht die NSDAP (Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei) aus der DAP hervor. Hauptpunkte ihres Parteiprogramms: "Aufhebung des Versailler Friedensvertrages", "Entzug der deutschen Staatsbürgerschaft von Juden" und "Stärkung der Volksgemeinschaft". Am 29. Juli 1921 wird Mitbegründer Adolf Hitler zu ihrem neuen Parteivorsitzenden gewählt.
8./9. November 1923 Hitler-Putsch in München. Nachdem im Herbst 1923 die Hyperinflation immer neue Rekordwerte erreicht, kommt es im Oktober zu Protesten von links und rechts des demokratischen Spektrums. Der von Hitler initiierte Versuch, von München aus die "Nationale Revolution" gegen die verhasste Weimarer Republik auszurufen und mit Tausenden Anhängern den Marsch gen Berlin anzutreten, endet im Kugelhagel der Polizei bereits an der Feldherrnhalle.
25. Oktober 1929 New Yorker Börsenkrach. Es ist der Beginn der Weltwirtschaftskrise, in dessen Folge die Arbeitslosigkeit in Deutschland binnen drei Jahren von drei Millionen auf über sechs Millionen anstieg. Profiteure dieser Entwicklung sind die Parteien an den äußeren Rändern des politischen Spektrums.
14. September 1930 Die NSDAP wird bei den Reichstagswahlen zweitstärkste Fraktion nach der SPD. Im Vergleich zu den Wahlen 1928 wächst die Partei um 15,5 Prozent auf 18,3 Prozent an. Sie verfügt nun über 107 der 577 Sitze im Parlament.
31. Juli 1932 Vorgezogene Reichstagswahlen. Die NSDAP wird erstmals stärkste politische Kraft. Sie kann ihren Stimmenanteil mehr als verdoppeln und landet bei 37,3 Prozent. Mit nunmehr 230 Sitzen erreicht sie zusammen mit der anderen radikalen Partei KPD (89 Sitze) eine dezidiert antidemokratische Mehrheit im Reichstag.
6. November 1932 Bei den erneuten Reichstagswahlen verliert die NSDAP gut 4 Prozent und kommt nur noch auf 196 Abgeordnete. Einen Monat später, am 3. Dezember 1932, ernennt Hindenburg General Kurt von Schleicher zum Reichskanzler.
30. Januar 1933 Adolf Hitler wird vom Reichspräsidenten Paul von Hindenburg zum Reichskanzler ernannt. Er übernimmt die Führung einer Koalitionsregierung von NSDAP und nationalkonservativen Bündnispartnern.
27. Februar 1933 Der Reichstagsbrand führt bereits am darauffolgenden Tag zur Verabschiedung der Notverordnung "Zum Schutz von Volk und Staat" durch das Reichskabinett. Damit werden wesentliche Grundrechte außer Kraft gesetzt.
23. März 1933 Mit den Stimmen der noch anwesenden Parteien im Reichstag – mit Ausnahme der SPD – wird das sogenannte Ermächtigungsgesetz beschlossen. Danach kann die Regierung unter anderem am Parlament vorbei Gesetze beschließen. Das Gesetz ist nach der Reichstagsbrandverordnung der zweite Schritt auf dem Weg zur sogenannten Gleichschaltung von Staat und Gesellschaft. Am 2. Mai 1933 folgt die Auflösung der Gewerkschaften, am 22. Juni 1933 ergeht das Verbot der SPD.
30. Juni 1934 Dem sogenannten Röhm-Putsch fallen bis zum 2. Juli 1934 etwa 200 Menschen zum Opfer. Hauptstoßrichtung der von Hitler befohlenen Mordaktion ist die Spitze der SA mit ihrem Chef Ernst Röhm. Aber auch der vormalige Reichskanzler Kurt von Schleicher und interne Parteirivalen wie Gregor Strasser werden liquidiert.
2. August 1934 Hitler wird Staatsoberhaupt, als "Führer und Reichskanzler": An diesem Tag war der inzwischen 86-jährige Reichspräsident Paul von Hindenburg verstorben. Bereits am Vortag hatte das Reichskabinett ein Gesetz über die Zusammenlegung der Ämter des Reichskanzlers und des Reichspräsidenten beschlossen.
16. März 1935 Einführung der allgemeinen Wehrpflicht und Aufbau der Wehrmacht. Anderthalb Jahre nach dem Austritt aus dem Völkerbund betreibt Deutschland fortan offiziell eine massive Aufrüstung der Armee.
15. September 1935 Beschluss der "Nürnberger Gesetze", die zu einer Entrechtung der jüdischen Bevölkerung führen.
7. März 1936 Besetzung der entmilitarisierten Zone des Rheinlands. Damit wird der Versailler Vertrag von 1919 gebrochen.
12. März 1938 Deutsche Truppen marschieren in Österreich ein. Hitler hatte am Tag zuvor das "Unternehmen Otto" befohlen. Rund 65.000 Soldaten und Polizisten sind an der Aktion beteiligt. Am 15. März 1938 verkündete Hitler auf dem Heldenplatz in Wien unter dem Jubel von ca. 250.000 Menschen "den Eintritt meiner Heimat in das Deutsche Reich".
29. September 1938 Treffen des italienischen, französischen, englischen und deutschen Staatschefs. In der Folge des "Münchner Abkommens" musste die Tschechoslowakei das Sudetenland abtreten. Bereits am 1. Oktober 1938 rücken Teile der Wehrmacht in die sudetendeutschen Gebiete ein. Ein Zugeständnis der Partner, mit dem der Frieden in Europa gewahrt bleiben sollte. Am 15. März 1939 erfolgte zudem der nicht verabredete Einmarsch deutscher Truppen in die restliche Tschechoslowakei.
9. November 1938 Überall im Deutschen Reich werden Synagogen angezündet, jüdische Geschäfte geplündert und ab dem 10. November 1938 folgen Deportationen jüdischer Menschen in Konzentrationslager. Mindestens 30.000 werden inhaftiert, Hunderte sterben durch die Haftbedingungen oder Hinrichtungen. Die Pogrome markieren den Übergang von der Diskriminierung der deutschen Juden ab 1933 hin zu ihrer systematischen Vertreibung und Unterdrückung.
1. September 1939 Überfall der deutschen Wehrmacht auf Polen. Vorausgegangen war ein deutsch-sowjetischer Nichtangriffspakt vom 23. August 1939, dessen geheimes Zusatzprotokoll die Aufteilung Polens zwischen Stalin und Hitler vorsah. Am 3. September 1939 ergeht die britische und französische Kriegserklärung an das Deutsche Reich.
10. Mai 1940 Beginn des Westfeldzugs gegen Frankreich, der bereits am 22. Juni 1940 siegreich endet. In den sogenannten "Blitzkriegen" war zuvor schon Polen unterworfen worden. Am 9. April 1940 waren zudem Dänemark und Norwegen besetzt worden.
22. Juni 1941 Beginn des Überfalls auf die Sowjetunion. Zuvor waren am 6. April 1941 bereits Jugoslawien und Griechenland angegriffen worden, ein halbes Jahr später, am 11. Dezember 1941, erklärt Hitler den Vereinigten Staaten von Amerika den Krieg, nachdem Bündnispartner Japan kurz zuvor die Amerikaner in Pearl Harbour attackiert hatten.
20. Januar 1942 Auf der sogenannten "Wannseekonferenz" wird die "Endlösung der Judenfrage" eingeleitet, in deren Folge etwa sechs Millionen Menschen im Holocaust ermordet werden. Am 26. März 1942 kommen im Lager Auschwitz die ersten Deportationszüge mit zur Vernichtung bestimmten Juden an.
30. Mai 1942 Die gesamte Innenstadt Kölns wird durch 1.000 britische Bomber zerstört.
19. November 1942 Beginn der sowjetischen Gegenoffensive bei Stalingrad, in deren Verlauf die 6. Armee unter General Paulus eingekesselt wird. Die Schlacht endet am 2. Februar 1943 mit der Kapitulation. Über 100.000 deutsche Soldaten gehen in Gefangenschaft, nur etwa 6.000 kehren Jahre später zurück. Ein Wendepunkt des Krieges. Am 18. Februar 1943 verkündet Propagandaminister Joseph Goebbels im Berliner Sportpalast den "totalen Krieg".
6. Juni 1944 Beginn der alliierten Invasion in der Normandie. Am 25. August 1944 ist Paris befreit.
20. Juli 1944 Das Attentat auf Hitler im Hauptquartier Wolfschanze scheitert. Ein Großteil der beteiligten Verschwörer wird in den folgenden Wochen und Monaten hingerichtet. Der Attentäter Claus Schenk Graf von Stauffenberg wird bereits am 21. Juli 1944 erschossen.
12. Januar 1945 Die Rote Armee beginnt bei Warschau mit ihrer Winteroffensive gegen die deutsche Wehrmacht.
30. April 1945 Adolf Hitler begeht in der Berliner Reichskanzlei Selbstmord. Am 7./8. Mai 1945 erfolgt die Kapitulation der Wehrmacht in Reims und Berlin-Karlshorst.
Zusammenstellung: Stefan Mausbach