Seine Vorgängerin, Queen Elizabeth II., war eine Meisterin in der Verkörperung der Krone. Ihre Disziplin ist legendär, die Beliebtheit im Volk groß. Stets musste sie ihr Leben mit den Pflichten der Krone in Einklang bringen und in der Öffentlichkeit die Stabilität des Königshauses verkörpern.
Ihr Vater war noch Kaiser von Indien und repräsentierte ein Empire, das ein Viertel der Weltbevölkerung umfasste. Die junge Prinzessin Elizabeth erlebte, wie eine Kronkolonie nach der anderen in die Unabhängigkeit entlassen wurde. Sie war Zeugin des Beginns und der Blüte des Commonwealth of Nations, das an die Stelle des Empire trat und dessen Oberhaupt die britische Monarchin 70 Jahre lang war.
Elizabeth Windsor galt als pflichtbewusst, humorvoll und standfest. "Sie hat etwas Zeitloses", urteilt der Royal-Experte Robert Hardman. Im Leben der Briten war sie das Symbol für Kontinuität, aber sie wusste, das Königshaus dort an moderne Zeiten anzupassen, wo es notwendig war. Besonders gefragt war sie in Zeiten großer Krisen, wie in der Corona-Pandemie. In einer Video-Schalte berichtete sie über ihre Erfahrungen mit der Impfung und empfahl ihren Landsleuten, es ihr gleichzutun. Man solle doch an die anderen denken, nicht so viel an sich selbst. Ein Ratschlag, den sie vielleicht auch ihrem abtrünnigen Enkel Harry mit auf den Weg gegeben hat, der sich nun endgültig aus dem Königshaus verabschiedet hat. Welche Stürme jetzt auf König Charles und William, den neuen Prinzen von Wales, zukommen werden, welche Enthüllungen sie verdauen, und welche Veränderungen sie herbeiführen müssen – die Briten werden auch weiter auf ihre Monarchie bauen.
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