El Presidente, so nennt man den Boss im Gefängnis, darf mit seinen Schergen auf den Hof, während die anderen weggeschlossen bleiben. Die Wärter haben an seine Bande Aufgaben übertragen. Wer neu in sein Reich kommt, muss sich anpassen, um zu überleben.
Extreme Zustände
Von 2016 bis 2022 herrscht Rodrigo Duterte auf den Philippinen. Er sagt Kriminalität und Drogen den Kampf an – Drogendealer und Süchtige lässt er teilweise einfach erschießen. Auf die Vielzahl an Verhaftungen ist das Justizsystem nicht vorbereitet, die Haftanstalten platzen aus allen Nähten, die Häftlinge warten jahrelang auf ihren Prozess.
Die Wärter werden der Lage kaum mehr Herr und haben hoheitliche Aufgaben an ausgewählte Gefangene übertragen. Sie sind die wahren Herrscher des Knasts und genießen Privilegien. El Presidente residiert in einem geräumigen Zimmer mit Fernseher, während die einfachen Häftlinge Mann an Mann in den engen Zellen vegetieren.
Alltag im überfüllten Knast
Alle fiebern auf den Samstag hin: Besuchstag. Familie und Freunde dürfen drei Stunden lang mit den Häftlingen verbringen und so viel Nahrungsmittel und Bedarfsgüter mitbringen, wie sie tragen können. Die Wächter suchen nach Waffen, Drogen und Handys, doch sie werden dem Schmuggel kaum Herr. Wie schaffen es die Häftlinge, sich durch den rauen Alltag im South Cotabato Jail zu schlagen?
Die sechsteilige Reihe "Überleben hinter Gittern" blickt auf den Alltag der Insassen und Wärter in den härtesten Gefängnissen der Welt.