Seit seinem Tod wird Ahmad Shah Massoud als afghanischer Nationalheld verehrt. Er war militärisches Oberhaupt und religiöser Führer einer kleinen Gruppe, die sich über viele Jahre mutig gegen die Übermacht der islamistischen Taliban zur Wehr setzte.
Schon während der sowjetischen Besatzung in Afghanistan ab Ende der 1970er-Jahre erwirbt sich Shah Massoud den Ruf eines charismatischen Widerstandskämpfers, der damals noch gegen die gerade an die Macht gelangten Kommunisten und ihre ausländischen Unterstützer zu Felde zog.
Nationalheld stirbt durch Bombe von Al-Kaida
Der tadschikische Kämpfer aus dem Pandschir-Tal erweist sich als kluger Stratege und anerkannte Führungsfigur. Mehrfach gelingt es seiner Armee aus wenigen Tausend Mudschahedin, den sowjetischen Angreifern in seiner Heimatregion empfindliche Niederlagen beizubringen. Als Mahner gegen die Gefahr durch radikale Islamisten wird der sogenannte Löwe von Pandschir zu ihrem Todfeind. 2001 gelingt es zwei als Journalisten getarnten Al-Kaida-Kämpfern, Ahmad Shah Massoud mit einer Bombe zu töten.
In seine Fußstapfen tritt sein damals noch minderjähriger, gleichnamiger Sohn. Nach der erneuten Machtübernahme der Taliban in Kabul im August 2021 versammelt er seine Kämpfer im Pandschir-Tal und ruft die Afghanen zum Widerstand auf. Doch schon wenige Wochen später muss er das Land verlassen und flüchtet nach Tadschikistan.