Die Umstände der Verhöre sind mehr als fragwürdig: Stundenlang, ohne Pause, werden die beiden Kinder immer wieder bedrängt. Ein Psychologieprofessor wird bemüht - er soll unterdrückte Erinnerungen wachrufen. Und Belohnungen werden in Aussicht gestellt.
Nach diesem Befragungsmarathon spricht die Polizei schließlich von einem Geständnis. Da die Brüder minderjährig sind, kommt es nicht zu einer Anklage. Aber sie werden in staatliche Obhut gegeben, erst nach Jahren dürfen sie zurück zu ihren Eltern. Die Familie ist nachhaltig zerrüttet und hat noch nach Jahren mit dem Erlebten zu kämpfen.
Erst 2018, nach 20 Jahren, kommt dank der hartnäckigen Recherche eines Journalistenteams die Wahrheit ans Licht, und Vorwürfe können entkräftet werden. Die mittlerweile erwachsenen Brüder werden freigesprochen und erhalten 2022 vom Staat Schweden eine Entschädigung. Wie Kevin H. starb, ist bis heute nicht geklärt. Auch ein Unfall wird jetzt nicht mehr ausgeschlossen.
Dan Josefsson deckt grobe Fehler der Polizei auf
August 1998. In der schwedischen Kleinstadt Arvika, am letzten Tag der Sommerferien, wird der vierjährige Kevin in der Nähe eines Sees tot aufgefunden. Was zunächst wie ein Badeunfall aussieht, entpuppt sich als Mord. Schnell nimmt die Polizei zwei Brüder, fünf und sieben Jahre alt , als mögliche Täter ins Visier. 20 Jahre später deckt der Dokumentarfilmer Dan Josefsson bei Recherchearbeiten grobe Fehler der Polizei auf - und eine Mordermittlung weit entfernt von der Wahrheit.