Der Bruderkrieg
Quelle: ZDF/Private Sammlung J. Marche
Innerhalb weniger Stunden gelangen Nachrichten von den Schlachtfeldern in die Zeitungsredaktionen. Europas Bürgertum ist geradezu "zeitungssüchtig". Elektrische Telegrafie und Eisenbahn ermöglichen dem Erfinder der modernen Kriegsreportage die Berichterstattung.
Im Sommer des Jahres 1870 beginnt ein Krieg zwischen Franzosen und Deutschen. Er sät Feindschaft für Generationen. Er macht Frankreich auf Dauer zu einer Republik und Deutschland zu einem Einheitsstaat. Er verändert die europäische Landkarte.
Victor Hugo, ein Zeitgenosse des Krieges von 1870/71, schrieb über die Franzosen und Deutsche:
Die dreiteilige Reihe "Stimmen aus dem Krieg – Deutsche und Franzosen 1870/1871" lässt in jeweils einer Episode drei Protagonisten von den sieben Monaten Krieg zwischen Juli 1870 und Januar 1871 berichten. Geneviève Bréton, eine 20-jährige, an Politik interessierte Pariserin aus gutem Hause, erlebt den Krieg in der belagerten französischen Hauptstadt. Der 49-jährige britische Kriegsberichterstatter William Howard Russell durchstreift Schlachtfelder und ist zugegen, als am 18. Januar 1871 im Spiegelsaal von Versailles unter dem Donner der Beschießung von Paris das Deutsche Kaiserreich ausgerufen wird. Und dem 38-jährigen preußischen Generalstabsoffizier Paul Bronsart von Schellendorff beschert der Tag der Schlacht von Sedan einen Moment des Ruhms.
Das Tagesbuch als historische Quelle
Ihr Alter, Geschlecht, Status, ihre Nationalität und Profession führen dazu, dass sie drei unterschiedliche Ansichten des Geschehens haben, die in ihren Tagebüchern überliefert sind. Ihre biografischen Erinnerungen verweben sich mit historischen Fotografien, Aufnahmen der Originalschauplätze, Interviews, Karten und der Erzählerstimme mosaikhaft zu einem Panorama des Krieges, der vor 150 Jahren Europa verändert hat.