Bei der Bewältigung internationaler Krisen wird von Deutschland nach der Zeitenwende mehr Engagement gefordert. Ausgerechnet eine Rot-Grüne Koalition stimmt dem ersten militärischen Einsatz der Bundeswehr zu, um den Menschenrechten im Kosovo Geltung zu verschaffen.
Innenpolitisch gilt es vor allem, der Arbeitslosigkeit Herr zu werden. Zunächst klaffen noch Welten zwischen den Alten und den Neuen Bundesländern, es braucht mehr als zwei Jahrzehnte bis die Mauern in den Köpfen allmählich schwinden.
Auf der Suche nach der Rolle in Europa und der Welt
Der Beginn des 21. Jahrhunderts stellt nicht nur kalendarisch eine Zeitenwende dar. Deutlicher denn je zeigt sich, wie sehr das Schicksal von Staaten und Völkern durch globale Entwicklungen bestimmt wird. Scheinbar regional begrenzte Konflikte und Kriege, internationale Finanz-Krisen, die eskalierende Gewalt von Terrorgruppen offenbaren ihre weltumspannende Wirkung. Millionen Menschen sind auf der Flucht, wollen dort leben, wo Frieden und Wohlstand ein besseres Dasein versprechen. Den globalen Fragen muss sich auch Deutschland stellen.
Der eigenen, weitgehend stabilen ökonomischen und politischen Lage stehen Entwicklungen gegenüber wie der Stimmenzuwachs von Rechtsaußen-Parteien im In- und Ausland, die Wirtschaftskrise europäischer Partner, Spaltungstendenzen der Europäischen Union und Irritationen im transatlantischen Bündnis. Die Bundesrepublik sucht nach ihrer Rolle in Europa und der Welt.