Nach Verbüßung seiner Strafe scheint Kiener mit sich im Reinen zu sein, Nachfragen prallen an ihm ab. Die Tests zur Hirnleistung absolviert er brillant. Doch Mimik und Gestik des Millionen-Betrügers führen die Experten auf die Spur seiner Persönlichkeit.
"Mini-Madoff" mit besten Kontakten
Helmut Kiener hat Tausende von Privatanlegern und Banken, darunter Barclays, JP Morgan und BNP Paribas, mit manipulierten Fonds und Lebensversicherungspolicen um rund 300 Millionen Euro betrogen. Der als "Mini-Madoff" bezeichnete Kiener residierte in einer 23 Millionen Euro teuren Luxusvilla in Florida, flog in einem Privatjet und hatte sogar eine Audienz bei Papst Benedikt.
Mit seiner Fähigkeit, andere Menschen zu lesen, gründete Kiener sein eigenes Ponzi-System "K1": Kiener One. Im Jahr 2011 wurde Kiener zu zehn Jahren und acht Monaten Haft verurteilt. Er wurde 2017 entlassen, und der Rest seiner Strafe wurde zur Bewährung ausgesetzt.
Der Betrüger als freundlicher Onkel - Alles nur Show?
Kerry Daynes, forensische Psychologin, Mark Frank, Experte für Verhaltensforschung, und Moran Cerf, Professor für Neurowissenschaften, erforschen die komplizierte Psyche eines der größten Hochstapler Deutschlands. Seine Geschichte nimmt den Zuschauer mit auf eine Reise von einer ostdeutschen Kleinstadt zum luxuriösen Lebensstil in Palm Beach, Florida, und zurück in ein Gefängnis in der Nähe des Finanzzentrums von Frankfurt.
Kiener bemüht sich redlich, die Experten davon zu überzeugen, dass es sich bei seinen Taten nur um Zufälle handelte. Aber das Expertenteam weiß, dass hinter dem Äußeren dieses "freundlichen Onkels" viel mehr steckt. Durch die Analyse von Kieners Verhalten, seiner Worte und seines Gehirns ergibt sich ein völlig anderes Bild.
Die Dokumentarserie "Im Kopf der Hochstapler" deckt die menschlichen Wahrheiten hinter einigen der außergewöhnlichsten Betrugsfälle der jüngeren Geschichte auf, indem ein Expertenteam die Hochstapler psychologisch analysiert.