"Niemand hat das 20. Jahrhundert stärker geprägt als Adolf Hitler", sagt der britische Starhistoriker Sir Ian Kershaw. Unbestreitbar wirke bis heute die schockierende Erfahrung nach, dass sogar eine moderne, fortschrittliche und kultivierte Gesellschaft unvorstellbar schnell in die Barbarei sinken könne.
Hitler ist ein Symbol für Gewalt und Unmenschlichkeit, fanatischen Rassismus und pervertierten Nationalismus, für Krieg und Völkermord. Die Darstellung Hitlers als Mensch aber ist immer noch ein Tabu. Die Inkarnation des Bösen sei er gewesen, ein Monster der Geschichte, meinen viele Experten. Das Persönliche spiele in diesem Leben nur eine untergeordnete Rolle. Andere sind überzeugt, dass gerade die Erkundung der privaten Seite wichtige Aufschlüsse über die politischen Handlungen des Despoten geben könne.
Die Darstellung Hitlers als Mensch ein Tabu
Michael Kloft unternimmt in seinen Dokumentationen den Versuch, dem Menschen Adolf Hitler näher zu kommen. Er hat die kompetentesten Wissenschaftler gewonnen, ihn dabei zu unterstützen: allen voran den Hitler-Biografen Ian Kershaw. In den Jugendjahren Hitlers und der Zeit in Wien kennt sich die Bestsellerautorin Brigitte Hamann aus. Professor Hans-Joachim Neumann hat die Krankengeschichte des Diktators erforscht und entlarvt viele Legenden. Hitler sei nicht geisteskrank, sonder in vollem Umfang schuldfähig gewesen, glaubt der emeritierte Mediziner von der Berliner Charité.
Heike Görtemaker hat die erste wissenschaftliche Biografie Eva Brauns geschrieben und analysiert das Privatleben des "Führers". Einer der besten Kenner der Geschichte des Dritten Reichs schliesslich ist Professor Richard Evans aus Cambridge. Seltene und unveröffentlichte Dokumente, Fotos und Filmaufnahmen zeichnen ein Bild Adolf Hitlers jenseits der nationalsozialistischen Propaganda, Aufnahmen von Schauplätzen illustrieren den Werdegang des Diktators.