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Der Abzug der US-Truppen aus Nordsyrien im Oktober 2019 hat bei vielen Kurden für Bitterkeit gesorgt. In Deutschland, in der Türkei, in Syrien, im Irak oder im Iran kämpfen Kurden um ihre Identität. Der Traum eines eigenen Staates ist in weite Ferne gerückt.
Eine gewachsene, kurdische Identität
Der Film von Rainer Fromm nennt die Fakten, fragt bei kurdischen Organisationen nach und dokumentiert stammesgeschichtliche Zusammenhänge. Der Begriff "Kurd" umschrieb im Mittelalter Nomadenstämme, die weder Arabisch noch Türkisch sprachen.
Die bis zu 500 verschiedenen kurdischen Stämme waren zum Großteil Nomaden und hatten untereinander recht wenig gemein. Und dennoch: Im Laufe der Jahrtausende wächst eine eigene kurdische Identität - basierend auf kultureller und ethnischer Zugehörigkeit. Gefestigt durch permanente Fremdherrschaft, der das kurdische Volk Zeit ihrer Geschichte unterworfen war.
Die Kurdische Arbeiterpartei PKK tritt heute bei ihrem Kampf für die Rechte der Kurden am militantesten auf, auch wenn sie militärisch kaum Chancen gegen die türkische Armee hat. Spektakuläre Aktionen bis hin zu Selbstverbrennungen und terroristischen Anschlägen markieren über Jahrzehnte die Politik der PKK. Als Konsequenz aus diesen Gewalttaten gilt in Deutschland seit dem 26. November 1993 ein Betätigungsverbot für die PKK, seit 1998 wird sie von Deutschlands Innenbehörden als kriminelle Vereinigung eingestuft.
Zwischen Terror und Diplomatie
Die Hoffnung des kurdischen Volkes auf einen eigenen Nationalstaat scheint zum Albtraum geworden. Die Interessen der mehr als 30 Millionen Kurden scheinen derzeit in erster Linie Spielball der internationalen Politik. Die Dokumentation zeigt, was das im kurdischen Alltag bedeutet: zwischen Anpassung und Auflehnung, Tradition und Aufbruch, Terror und Diplomatie.