Nun sorgen Rechte wie Linke für Schlagzeilen. Am 11. Februar 1919 wird der Sozialdemokrat Friedrich Ebert von der Nationalversammlung zum ersten Reichspräsidenten gewählt. Noch nicht vereidigt, geht ein "kompromittierendes" Foto an die "Deutsche Tageszeitung". Der Politiker halb nackt beim Baden. Damals gilt für Männer eigentlich der züchtige Einteiler. Für die Presse der jungen Republik ein gefundenes Fressen.
Entführungen in den Osten
Sommer 1945: Der Zweite Weltkrieg ist verloren, Berlin weitgehend zerstört. Die vier Siegermächte teilen Deutschland und Berlin unter sich in Sektoren auf. Schilder, Stacheldrähte und Sperren markieren die Grenzen. Die Spaltung der Stadt in einen West- und einen Ostteil wird immer spürbarer. Berlin wird so zum Brennpunkt des beginnenden Kalten Krieges. Eine neue Angst geht um. Verschleppungen und Entführungen in den Ostteil werden bald alltäglich. Es trifft DDR-Flüchtlinge, Regimegegner, abtrünnige Stasi-Mitarbeiter oder West-Spione.
1966 wird in Ost-Berlin ein Filmverbot zum Skandal. In "Spur der Steine" spielt Manfred Krug einen Brigadier, der wenig von der Planwirtschaft der DDR hält. Mit dem Kahlschlag-Plenum der SED wird der Film auf den Index gesetzt. Vorwurf: Verunglimpfung des Staatsapparates. Kurz nach seiner Premiere wird der Film "wegen antisozialistischer Tendenzen" aus den Kinos genommen. Erst mit der Wende kommt "Spur der Steine" am 23. November 1989 wieder in die Kinos.