Das Prahlen mit aufgemotzten Autos – eine Mode, gerade in Corona-Zeiten. Jungmänner im Balzmodus suchen sich ihre Art, aufzufallen – mit Lack und Lärm. Die Polizei kontrolliert verschärft und kann doch nicht überall sein.
Röhrend durch die Straßen
Eine beliebte Kölner Einkaufsstraße am Samstagmittag: Bereits zum dritten Mal innerhalb von 20 Minuten fahren ein schwerer Mercedes und ein sportlicher Audi röhrend durch die enge Einbahnstraße. Vor dem Café an der Ecke lässt einer der Fahrer den Motor noch mal extra aufheulen. Michael P., Ladeninhaber von nebenan, ist genervt. "Der Lärm ist unerträglich. Und nach mehreren Runden benutzen die Poser oftmals meinen Kundenparkplatz als Abstellplatz für ihre getunten Karren." Wenn der Ladenbesitzer einschlägige Autobesitzer darauf anspricht, bekommt er öfters Prügel angedroht.
Die Polizei Hamburg verfolgt schon seit Jahren einen restriktiven Ansatz. Kommissar Olaf B. und sein Kollege Daniel H. sind regelmäßig in Zivil unterwegs und überprüfen Fahrzeuge, die zu laut sind oder durch aggressive Fahrweise auffallen. Nicht selten legen sie die Fahrzeuge direkt vor Ort still. Die Mängel sind immer wieder ähnlich. Nicht eingetragene An- oder Umbauten; falsche Felgen und Bereifung und vor allem: viel zu laut. Seit Bestehen der "Kontrollgruppe Poser" haben die Beamten schon über 1000 Autos in Hamburg vorübergehend aus dem Verkehr gezogen.
Mateusz liebt seine Autos, schläft sogar neben ihnen. Der 31-Jährige aus Überlingen bei Konstanz/Singen beschreibt sich selbst nicht als Poser, sondern als Tuner, also als jemand, der Fahrzeuge modifiziert. Sein umgebautes Auto zeigt er gern, manchmal ist er wohl auch etwas lauter unterwegs. "Das ist ein Gefühl von Leben. Da fühlst du dich gut", gibt er zu. Ihn ärgert, dass die Stadt Singen massiv gegen seine Szene vorgeht. Mateusz' Idee: Ein legaler Treffpunkt für Poser und Tuner würde die Anwohner schonen. Zusammen mit Bürgermeister Häußler sucht er nach Lösungen. Doch wie kann das funktionieren? Ist "Auffallen" nicht Teil des Vergnügens?
Die "ZDF.reportage" unterwegs zu Autofans, genervten Anwohnern und Kontrollbeamten.
Kontrollieren und ahnden
Ist "Auffallen" nicht Teil des Vergnügens?
Mateusz liebt seine Autos, schläft sogar neben ihnen. Der 31-Jährige aus Überlingen bei Konstanz/Singen beschreibt sich selbst nicht als Poser, sondern als Tuner, also als jemand, der Fahrzeuge modifiziert. Sein umgebautes Auto zeigt er gern, manchmal ist er wohl auch etwas lauter unterwegs. "Das ist ein Gefühl von Leben. Da fühlst du dich gut", gibt er zu. Ihn ärgert, dass die Stadt Singen massiv gegen seine Szene vorgeht. Mateusz' Idee: Ein legaler Treffpunkt für Poser und Tuner würde die Anwohner schonen. Zusammen mit Bürgermeister Häußler sucht er nach Lösungen. Doch wie kann das funktionieren? Ist "Auffallen" nicht Teil des Vergnügens?
Die "ZDF.reportage" unterwegs zu Autofans, genervten Anwohnern und Kontrollbeamten.