"Die Täter nehmen die Verletzung von Anwohnern und Passanten billigend in Kauf!", sagt LKA-Ermittlerin Sabine W. Gerade betritt sie einen Tatort in Koblenz. Mitten in der Nacht kam die Sprengbande, hebelte die Tür zu einem Einkaufscenter auf und sprengte einen Automaten. Die Expertin vom Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz läuft über Scherben, in den Gängen liegen zerstörte Lebensmittel. In der Decke klaffen Löcher, Risse sind zu sehen, noch viele Meter entfernt. Die Explosion muss gewaltig gewesen sein. "So sieht das auch in Innenstädten aus, da fliegen die Splitter hundert Meter weit in die Wohnungen der Anwohner."
Über die Höhe der Beute ist noch nichts bekannt. Überwachungskameras schrecken die Täter nicht ab, sie schlagen vermummt zu, werden oft sogar dabei beobachtet. Diesmal geht es für die Sprengbande nicht gut aus – sie landen nach 30 Minuten Autoflucht mit Hochgeschwindigkeit im Straßengraben. Die Ermittlerin begutachtet das Fahrzeug, sichert Beweise. "Die Täter wissen genau, was sie tun. Sind gut vorbereitet, schlagen oft mehrmals zu." Und sie kommen meist aus den Niederlanden. Denn dort sind die Geldautomaten mit Sicherheitssystemen ausgestattet, die das Geld nach einer Sprengung unbrauchbar machen. Ein System, das sich auch in Deutschland bereits bewährt hat – aber noch viel zu selten angewendet wird.
Die "ZDF.reportage" zeigt, wie die Täter vorgehen, welche Verwüstungen sie hinterlassen und was das für die Anwohner bedeutet. Die Reportage begleitet die Ermittlungen der Polizei bis zur Verurteilung der Täter – und stellt die Frage, ob die Banken in Deutschland nicht mehr tun könnten, um Menschenleben und Sachwerte zu schützen.