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Immer mehr Schulden

Gerichtsvollzieher im Einsatz Film von Christian Leunig

"ZDF.reportage: Immer mehr Schulden - Gerichtsvollzieher im Einsatz": Die Gerichtsvollzieher Alexander Glatzel und Lars Hübner stehen vor einer Plattenbausiedlung.

Rund 5,6 Millionen Menschen in Deutschland sind verschuldet. Arbeitslosigkeit und Inflation sind nur zwei Gründe, warum viele Menschen keinen Ausweg aus der Schuldenfalle finden.

Verfügbarkeit:
Im TV-Programm: ZDF, 24.11.2024, 18:00 - 18:30
Verfügbarkeit:
Video verfügbar ab 22.11.2024, 09:00

Alleine in Niedersachsens Landeshauptstadt Hannover sind rund 84.000 Menschen armutsgefährdet und beziehen Sozialleistungen. Viele sind zudem verschuldet. Manche werden zum Fall für einen der rund 35 Gerichtsvollzieher der Stadt.

Alexander Glatzel und Lars Hübner bearbeiten im Jahr als Gerichtsvollzieher rund 2.500 Fälle. Ausgestattet mit einem richterlichen Beschluss machen sie sich auf die Suche nach den Schuldnern. Werden sie fündig, ziehen sie entweder direkt Geld von ihnen ein oder lassen den Schuldner eine Vermögensauskunft abgeben, wenn er nicht zahlen kann. Oft kommt erst durch die Gerichtsvollzieher wieder Bewegung in einen festgefahrenen Streit zwischen Schuldnern und Gläubigern.

In einem Fall hat ein Mann über Jahre die Krankenhauskosten der Geburt seiner Tochter nicht bezahlt. Die Klinik hat geklagt und recht bekommen, doch der Mann kann wieder nicht zahlen. Glatzel und Hübner finden heraus, er hat noch weitere Schulden in Höhe von 48.000 Euro für den Unterhalt seiner vier Kinder und stottert das Geld in kleinen Raten von seinem Gehalt ab. Der Gebäudereiniger kann keine weitere Rate stemmen, die einzige Möglichkeit ist die Vermögensauskunft. Der Gläubiger, das Geburtskrankenhaus, muss weiter auf Geld warten und kann frühestens in zwei Jahren die Gerichtsvollzieher deswegen erneut beauftragen.

Vollstreckungsmaßnahmen können aber auch Firmen betreffen. Auf dem Messegelände in Hannover soll Alexander Glatztel mit Hilfe einer Dolmetscherin gegen eine Firma wegen des Verdachts der Produktpiraterie vorgehen. Dazu konfrontiert der Gerichtsvollzieher die Betreiber des Standes mit dem richterlichen Beschluss: sämtliche ausgestellte Produkte und Kataloge, in denen diese beworben werden, soll er konfiszieren. Doch die asiatischen Aussteller weigern sich seinen Auftrag anzuerkennen. Als letztes Mittel bleibt Glatzel nur ein Anruf bei der Polizei, sie soll ihm Amtshilfe gewähren und helfen, das Gerichtsurteil durchzusetzen.

Eine ZDF.reportage aus dem Berufsalltag von Gerichtsvollziehern.

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