Dabei ist Rock am Ring mehr als nur eine Vielzahl von Konzerten an einem Wochenende. Seinen legendären Charakter hat das Festival durch seine Fans, die im Dauerregen ihre Zelte aufschlagen und auch bei Rekordhitze vor der Bühne ausharren. Ringrocker eben.
Andi und seine Freunde sind Hardcore-Ringrocker. Seit fast 10 Jahren reisen sie jedes Jahr bereits am späten Dienstagabend an. Konzertbeginn ist zwar erst freitags, aber es gilt ab Mittwoch früh den besten Campingspot zu ergattern: idealerweise möglichst nah am Festivalgelände und nicht zu weit weg vom festivaleigenen Supermarkt. Denn eins brauchen Ringrocker ganz dringend: immer ausreichend Kaltgetränke in Griffweite.
Wenn am Freitag die ersten Konzerte beginnen, wird es auch für Einsatzkräfte und Veranstalter stressig. Armin Link arbeitet seit 35 Jahren am Nürburgring und leitet das Team vom Deutschen Roten Kreuz. Rund 1.000 Einsatzkräften, 35 Rettungswagen und 12 Sanitätsstationen koordiniert er bei diesem XXL-Einsatz vor Ort. Im Laufe des Wochenendes kümmert sich sein Team um bis zu 10.000 medizinische Notfälle, dehydrierte Konzertbesucher, Alkoholvergiftungen und Knochenbrüche inklusive.
Kommissar Nils Christ ist ebenfalls mit mehreren hunderten Kollegen vor Ort im Einsatz. Von einer fest eingerichteten Wache auf dem Gelände aus koordiniert er die Fußstreifen, die um das Festivalgelände herum für Ordnung sorgen. Besonders dringend wurde die Hilfe der Polizei 2016 benötigt, als bei einem Unwetter mehrere Menschen verletzt wurden und die Veranstaltung abgebrochen werden musste. Tausende Festivalgäste blieben im Matsch stecken und wurden evakuiert.
Der Wechsel zwischen Regen und Sonne gehört bei Rock am Ring aber dazu. Darauf sind sowohl Besucher als auch Einsatzkräfte vorbereitet und stehen in den Startlöchern für ein Wochenende voller Musik, Alkohol und guter Laune.
Die "ZDF.reportage" begleitet Festivalbesucher und Einsatzkräfte und gibt Einblick in die logistischen Herausforderungen eines XXL-Festivals.