Sexismus hat viele Gesichter und existiert in Deutschland nicht erst seit der Silvesternacht 2015.
Sexismus beschreibt etwas, das vor allem Frauen nur zu gut kennen, aber selten benennen. Zu groß ist die Furcht, als humorlos, zickig oder gar feministisch zu gelten. Seit dem Gleichberechtigungsgesetz von 1958 haben Männer und Frauen in Deutschland, zumindest auf dem Papier, die gleichen Rechte. Dennoch gibt es auch im Jahr 2016 immer noch Situationen, in denen Frauen aufgrund ihres Geschlechts benachteiligt werden.
Oft findet sexuelle Diskriminierung in der Grauzone statt: Was, wenn der Vorgesetzte unanständige Bemerkungen macht? „Nur ein Herrenwitz?“. Wenn die Hand auf das Knie wandert? „Bestimmt nicht so gemeint?“. Und wenn letztendlich der Umfang der Oberweite über die berufliche Karriere zu entscheiden scheint? „Purer Zufall?“. Der Volksmund sagt, dass Frauen schlechter einparken als Männer, dass das „schwache Geschlecht“ die Farbe Zartrosa bevorzugt und im Fußballverein „nichts zu suchen“ hat.
In beiden Teilen des Social Factuals, der Dokumentation und dem Experiment, will das Team herausfinden, wie alltäglich Sexismus in Deutschland 2016 tatsächlich ist. Dabei recherchiert Dunja Hayali aus der weiblichen Perspektive und Jaafar Abdul Karim aus der männlichen.