"Warum begleite ich dieses Projekt? Da aller guten Dinge bekanntlich 3 sind, möchte ich hier 2 plus1 Mal antworten, Letzteres vor dem Hintergrund der letzten drei Monate, nachdem wir das Abschlusskonzert also absagen mussten.
1. Singen macht gute Laune und lindert Schmerzen. Es ist unmöglich, ein Lied zu schmettern und gleichzeitig in Grübeleien zu versinken. Ich habe das als Kind bei meiner Oma beobachten dürfen, diese Wahrheit hat mich nie wieder verlassen. Leute, probiert es bitte aus! Singt! Laut! Es hilft gegen alle Arten von Sorgen!
2. Die Aufgabe eines Schauspielers/einer Schauspielerin ist es, die Dinge hinter den Dingen sichtbar zu machen, sich quasi unangezogen in die Welt zu stellen. Menschen mit Demenz tun das jeden Tag, ohne Schutzpanzer, das kann von lustig bis traurig, von schön bis hässlich alles sein in der Betrachtung, aber immer menschlich.
2. plus 1 Wir Gesunden wähnen uns sicher und stabil, wenn wir zum Beispiel auf einen Menschen mit Demenz schauen. So eine vermeintliche Schwäche scheint meilenweit weg zu sein, als wären „Wir“ ein bisschen unsterblich. So lange, bis das Leben uns eines Besseren belehrt: Alles bedingt sich, alles ist miteinander verbunden und unser vermeintlicher Panzer immer nur eine hauchdünne Membran. Um es mit der Musik zu sagen: "Lest we forget how fragile we are" (aus: Sting "Fragile")"