Ihre Spurensuche zeigt: Ein Trauma entsteht in einer Situation, in der die Gesundheit und das eigene Leben in Gefahr sind. In diesen extremen Momenten ist das Gehirn überflutet mit Hormonen. Sie hindern das Gedächtnis daran, die Erinnerung korrekt zu verarbeiten.
Schwere Traumafolgen
In vielen Fällen ist Trauma-Bewältigung nur mit professioneller Unterstützung möglich – so auch bei Gerhard Schwarzmann. Im Juni 2021 tötet ein geistig verwirrter Mann in der Würzburger Innenstadt drei Frauen mit einem Messer. Der Notarzt Gerhard Schwarzmann ist zufällig am Tatort und leistet Erste Hilfe. Sein professionelles Eingreifen rettet Leben, doch er zahlt einen hohen Preis: Seit dem Anschlag leidet Gerhard Schwarzmann unter einem Trauma. Er hat Flashbacks und Panikattacken. Seine Erinnerungen an den Tag plagen ihn – doch lässt sich so eine schlimme Erinnerung überhaupt vergessen? Jasmina trifft den Familienvater und will von ihm erfahren, wie er mit seinem Trauma lebt. Und sie erfährt von Ärztinnen und Trauma-Spezialisten, welche Folgen Traumata für unsere Erinnerungen haben und wie man sie behandeln kann.
Nach dem Attentat wurde an der Uniklinik Würzburg eine Trauma-Ambulanz eingerichtet. Die Psychotherapeutin Dr. Marion Schowalter behandelt dort Trauma-Betroffene und nutzt dafür ein relativ neues Verfahren namens EMDR ("Eye Movement Desensitization and Reprocessing"): Mithilfe gleichmäßiger Augenbewegungen kann der Patient in seine Erinnerungen eintauchen und lernen, sein Trauma neu zu bewerten.
- Moderation - Jasmina Neudecker