Der Macher und der Denker
Lesch und Steffens untersuchen die Ursachen von Tsunamis, machen Risiko-Regionen aus und analysieren, warum manche verheerend sind und andere kaum den Strand überspülen. Lassen sich die Kräfte, die das Meer entfesseln, bändigen? Und: Was können Menschen in Risikogebieten tun, um den Naturgewalten zu trotzen?
Dirk Steffens taucht buchstäblich ein in die Tiefen des Meeres, erprobt parapsychologische Kampftechniken und geht auf Tuchfühlung mit künstlicher Intelligenz. Harald Lesch folgt lieber den Spuren der Forscher und setzt auf gezielte Berechnungen und Experimente. So tragen der Wissenschaftler und der Abenteurer ihre Erkenntnisse zusammen.
Katastrophenregion Mittelmeer
Im Mittelmeerraum kollidiert die afrikanische mit der eurasischen Erdplatte. Deshalb gibt es hier viele Vulkane und immer wieder Erdbeben. Ein Tsunami könnte schuld gewesen sein am Untergang der Minoer auf Kreta - einer der frühesten Hochkulturen. Das Rätsel, wie die blühende Zivilisation endete, ist für Forscher eine spannende Detektivgeschichte. In den Sedimenten an der Küste aus der Zeit des Untergangs haben Archäologen entscheidende Hinweise entdeckt. Relikte aus der Zeit liegen wild durcheinander, obwohl sie von ganz verschiedenen Orten stammen. Beispielsweise sind Scherben und Hinterlassenschaften einer Siedlung vermischt mit Muscheln aus dem Meer. So ein Durcheinander kann eigentlich nur eine Flutwellenkatastrophe verursacht haben - ein Tsunami. Von den Folgen der Katastrophe haben sich die Minoer vermutlich nicht mehr erholt. Aber was war der Auslöser für den Tsunami?
Nördlich von Kreta liegt der Kykladenbogen, ein vulkanischer Inselbogen. Hier, auf einer der unruhigsten tektonischen Zonen der Welt, liegt Santorin. Vor 3.600 Jahren ist ein Vulkan ausgebrochen und hat einen gewaltigen Tsunami ausgelöst. Und die Gefahr besteht bis heute. Wenn der Vulkan wieder ausbricht, dann wären die Folgen für Santorin und Kreta genauso verheerend - nur leben heute auf beiden Inseln viel mehr Menschen als damals.
Wie Tsunamis entstehen
Tsunamis entstehen durch Erdbeben, Vulkanausbrüche, Erdrutsche oder Meteoriteneinschläge. Die plötzliche Verdrängung riesiger Wassermassen führt zu den zerstörerischen Riesenwellen.
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Atlantis - Die sagenumwobene versunkene Stadt
Der griechische Philosoph Platon hat sich vor mehr als 2.000 Jahren Atlantis ausgedacht. Er schildert, dass Atlantis kulturell seiner Zeit weit voraus war – aber leider konnten die Menschen nicht genug kriegen. Die Götter fühlten sich herausgefordert und bestraften Atlantis mit dem Untergang. Wissenschaftler, Abenteurer und Glücksritter suchen seitdem nach dem Vorbild für die Schilderung. Atlantis läge jenseits der Säulen des Herakles, schrieb Platon – damit ist Gibraltar gemeint. Aber die Angaben sind so allgemein, dass die versunkene Stadt überall sein könnte. Mehr als 50 Kandidaten gibt es weltweit.
Die heißeste Spur führt nach Santorin. Genau wie in Platons Beschreibung ist hier Land ringförmig von Wasser umgeben. Die Farben der Felsen entsprechen den Schilderungen, und es gab einen gewaltigen Vulkanausbruch. Doch das sind alles nur Analogien – keine Beweise. In den 1960er Jahren wurde die Fantasie aber neu beflügelt, Archäologen die Ruinen einer alten Stadt als auf Santorin entdeckten: Akrotiri. Die Häuser und Fresken zeigen, dass es eine sehr reiche Handelsmetropole gewesen sein muss. Ein Bild zeigt sogar, dass die Stadt von Wasser umgeben war – wie Atlantis. Sicher ist auch, dass Akrotiri durch die minoische Eruption des Santorin-Vulkans zerstört wurde. Aber ist es Platons Atlantis? Die Katastrophe von Santorin könnte Platon dazu inspiriert haben, eine Stadt wie Atlantis zu beschreiben.
Wie England zur Insel wurde
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