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Tod am Keltenhof

Der Fürst vom Glauberg

Antike Historiker berichten von keltischen Menschenopfern.

Im Schatten des Glaubergs haben Kelten ein Grabmal für ihren Herrscher errichtet. Forscher vermuten, dass der Regent zu den mächtigsten Machthabern im Keltenreich gehörte.

Datum:
02.10.2016
Verfügbarkeit:
Video leider nicht mehr verfügbar

Im Schatten des Glaubergs am Ostrand der hessischen Wetterau ragt ein gewaltiger Erdhügel empor: eine einzigartige Anlage mit langer Prozessionsstraße und ausgetüfteltem Kalenderbauwerk. Kelten hatten sie als Grabmal für ihren Herrscher errichtet. Forscher vermuten, dass der Regent zu den mächtigsten Machthabern im Keltenreich gehörte.

Knapp 40 Kilometer nordöstlich von Frankfurt am Main gelegen, liefert der Glauberg seit mehr als zehn Jahren eine archäologische Sensation nach der anderen. Hier hat vor rund 2500 Jahren ein Keltenfürst regiert. Sein Territorium soll größer gewesen sein als das heutige Hessen. Schon 1996 erweckte die Öffnung der ungeplünderten Herrschergruft weltweites Aufsehen. Denn die Forscher fanden nicht nur wertvollen Goldschmuck, sondern auch eine lebensgroße Sandsteinstatue des Regenten.

Gigantischer Kalender

Und die Anlage ist noch mehr als nur die letzte Ruhestätte eines bedeutenden Mannes: Auf dem Hochplateau des Glaubergs thronte eine riesige Residenz, befestigt von einer mehr als drei Kilometer langen Mauer. Das Grabmal selbst, zu dem eine lange Prozessionsstraße führte, funktionierte mittels mächtiger Holzpfosten als gigantischer vorzeitlicher Kalender. Ein Bauwerk, an dem die Druiden die Jahreszeiten und die wichtigen Feiertage ablesen konnten, vergleichbar mit dem Steinkreis von Stonehenge.

Spur führt nach Frankreich

Nun werfen archäologische Forschungen ein neues Licht auf den Ort und seinen Herrscher. Wissenschaftler sind im Jahr 2005 bei ihrer Suche nach Siedlungsresten im Umfeld der Residenz unerwartet auf Massengräber gestoßen. Gruben, in die die Leichen einfach hineingeworfen wurden - ein Skandal für Kelten, die Verstorbene normalerweise sorgfältig für ein Leben im Jenseits ausstatteten und einen reichen und ausgeprägten Totenkult betrieben. Die Suche nach der Todesursache der mindestens 24 Menschen entwickelt sich zu einem dramatischen Wissenschaftskrimi, zu einer Zeitreise in das Reich der Kelten. Gemeinsam untersuchen Archäologen und Pathologen die Gebeine im histologischen Labor und unter dem Elektronenrastermikroskop, schließen ein Seuchenszenario oder andere tödliche Krankheiten aus. Die Spur führt die Forscher schließlich nach Frankreich, in das Kriegerheiligtum von Ribemont-sur-Ancre und an die Quelle der Seine, wo der Flussgöttin Sequana jahrhundertelang Opfer dargebracht wurden.

Ein weiterer wichtiger Schlüssel ist die Sandsteinfigur des Keltenherrschers selbst. Sie weist ihn nicht nur als Regenten, sondern auch als Druiden aus - und damit als verantwortlich für die Darbringung von Opfern an die Götter. Dass die Kelten darunter auch Menschenopfer verstanden, beweisen die Aufzeichnung römischer Historiker und die archäologischen Fakten aus Frankreich.

Schauplatz blutiger Rituale

Die Zusammenschau all dieser Puzzlestücke legt den Schluss nahe, dass der Glauberg nicht nur zu den größten Kultstätten der Kelten zählte, sondern auch Schauplatz blutiger Zeremonien war - die wahrscheinlich den aufgefundenen Toten zum Schicksal wurden.

Der Dokumentarfilm wirft ein neues Licht auf dieses bedeutende vor- und frühgeschichtliche Denkmal. Aktuelle Forschung, aufwändige Inszenierungen - die Sendung entführt die Zuschauer in das Zeitalter der Kelten, die weniger als man glauben mag in einer heilen Welt mit Dorfcharakter lebten, sondern blutige Rituale pflegten.

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