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Superbauten 2 - Säulen für die Ewigkeit

(2/3): Wie sich Baustile und Gotteshäuser der verschiedenen Religionen unterscheiden

Prachtvolle Kathedrale

Die zweite Folge von "Superbauten 2" erzählt, worin sich die Baustile und Gotteshäuser der verschiedenen Religionen unterscheiden.

Datum:
10.07.2016
Verfügbarkeit:
Video leider nicht mehr verfügbar

Ob Stonehenge, der Petersdom, die Moschee Hassan II. oder die südostasiatischen Tempelanlagen – die Baumeister sakraler Bauten schrecken vor Außergewöhnlichkeit und Gigantismus nicht zurück. Inwieweit ist Architektur auch ein Abbild der jeweiligen Religion und was sagt sie über die Glaubensrichtung aus? Die zweite Folge "Säulen für die Ewigkeit" erzählt, worin sich die Baustile und Gotteshäuser der verschiedenen Religionen unterscheiden.

Seit die Menschen Häuser bauen, bauen sie auch Gotteshäuser – überall auf der Welt. Allein in Deutschland gibt es rund 45.000 Kirchen, das sind in etwa so viele, wie es Schulen gibt. Ein wahrer Kirchensuperbau steht in Ulm: Der Turm des Ulmer Münster misst stolze 161,53 Meter. Jahrhundertelang war er allerdings nicht mehr als eine Bauruine. Erst wurde die Kirche wegen Geldmangels nicht fertig, dann bremste die Reformation, schließlich war die Gotik out und am Ende bauten die Kölner auch noch höher. 1880 wird dort Einweihung gefeiert – mit Kaiserbesuch. Der Dom ist damals das höchste Gebäude der Welt. Doch Ulm zieht nach. Anders als in Köln orientieren sich die Architekten nicht an den mittelalterlichen Plänen, sondern bauen munter immer höher. Bis heute ist das Ulmer Münster die höchste Kirche der Welt.

High-Tech-Gotteshaus in Casablanca

Übertroffen allein von einem High-Tech-Gotteshaus luxuriösen Ausmaßes, der Moschee Hassan II. in Casablanca. Nicht nur, dass ihr Minarett alle anderen sakralen Bauten der Welt überragt, sie ist auch flächenmäßig die eindeutige Nummer eins unter den Gotteshäusern – den Petersdom schluckt sie problemlos. Der besondere Clou ist das verschiebbare Dach; auf Knopfdruck setzen sich die 1100 Tonnen in Bewegung und öffnen sich lautlos in fünf Minuten. Damit nicht genug, schießt nachts ein Laserstrahl aus der Spitze des Minaretts und strahlt 30 Kilometer weit gen Mekka.

Doch wann hat das alles angefangen, das Bauen für die Götter? Einer der ältesten und bekanntesten Kultbauten steht in England: Stonehenge, errichtet vor zirca 5000 Jahren aus Sarsenstein, einem der schwersten Gesteine der Welt. Die Steinzeitmenschen, die vor allem Sonne und Mond verehrten, fanden einmal im Jahr zu Tausenden in Stonehenge zusammen, um das wichtigste Ereignis des Jahres zu feiern: die Sommersonnenwende. Im Unterschied zu den Naturgottheiten der alten Briten verehren Ägypter, Römer und Griechen Tausende verschiedener Götter. Mit dem Judentum und dem daraus entstehenden Christentum kommt ein neuer Glaube in die Welt, der Glaube an einen einzigen Gott.

Felsenkirchen von Lalibela: 15.000 Tonnen Stein aus Berg gemeißelt

Für den einen Gott wurden glanzvolle Kirchen, majestätische Kathedralen und Moscheen erschaffen. Die Felsenkirchen von Lalibela gehören sicher zu den ungewöhnlichsten Bauwerken der Erde. Im 12. Jahrhundert ließ sie der König Lalibela in Äthiopien buchstäblich aus dem Fels heraus schneiden. Nicht weniger als 15.000 Tonnen Stein wurden aus dem Berg gemeißelt. Die so entstandenen elf Kirchen gehören zu den größten von Menschen geschaffenen monolithischen Strukturen der Welt.

Die größte und wichtigste Kirche der Welt ist der Petersdom in Rom. Und einer hatte an seinem Bau bedeutenden Anteil – ein menschenscheuer, ständig schlecht gelaunter Künstler – Michelangelo Buonarroti. Zunächst wird Michelangelo jedoch mit den Malerarbeiten in einer Kapelle abgespeist, eigentlich "gar nicht sein Metier", wie er meint. Der ungeliebte Nebenjob, die Sixtinische Kapelle, wird trotzdem zum Meisterwerk. Und dann, 40 Jahre nach Baubeginn, Michelangelo ist bereits 71 Jahre alt, überträgt man ihm die Leitung für die ewige Baustelle der Ewigen Stadt. Die im Durchmesser 42 Meter große Kuppel wird die Krönung seines Werks.

Längste Bildergeschichte der Welt

Aber auch Buddhisten und Hindus haben ihren Göttern die prächtigsten Bauten erstellt. Mitten im indonesischen Dschungel findet sich die vielleicht längste Bildergeschichte der Welt – an der größten buddhistischen Tempelanlage der Welt in Borobodur. Über fast fünf Kilometer erstrecken sich die Reliefs an den Tempelwänden, die Szenen aus den Leben Buddhas und der Erbauer erzählen.

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