Sie entstanden einst zur Versorgung der Menschen. Um Märkte abzuhalten, als Rastplatz oder Zollstation entlang der wichtigsten Handelsrouten. Erstaunlich viele Städte in Deutschland haben Altstädte und Patrizier-Fassaden bis heute erhalten oder wieder aufgebaut.
Manche Klein- und Mittelstädte, ob Landshut oder Goslar, Lüneburg oder Soest, Hameln oder der Touristenmagnet Rothenburg ob der Tauber, gehörten im Mittelalter zu den wichtigsten und reichsten Städten Deutschlands. Landshut an der Isar etwa war weit bedeutender als die heutige Millionenstadt München. Der Auf- und Abstieg von Städten über die Jahrhunderte lässt sich an ihrer heutigen Architektur und ihren Jahresringen aus der Luft besonders gut entdecken.
Die Dokumentation erzählt die Erfolgsgeschichten und die Krisen deutscher Städte: von Frankfurt, das seinen dauerhaften Rang einem geografischen Zufall verdankt, über Düsseldorf, das als "Schreibtisch des Ruhrgebiets" Karriere machte, bis hin zum autogerechten Hannover. Von Aachen, wo die meisten deutschen Könige und Kaiser gekrönt wurden, bis nach Köln, das sich bis heute um den berühmten Dom drängt und im Mittelalter die größte Stadt des Heiligen Römischen Reiches war.
Wenn der Film-Helikopter über eine der beiden letzten Zechen des Ruhrgebietes fliegt, über BASF in Ludwigshafen oder das VW-Werk in Wolfsburg, spürt man die Wucht deutscher Industriestädte und erkennt, warum sie nie Regierungs- oder Verwaltungssitz wurden.
Ebenso wird beim Flug über Leipzig, Stuttgart oder München schlagartig die Bedeutung der Eisenbahn für die Karrieren unserer Großstädte deutlich: Bahnhöfe und Schienenkörper nehmen bis heute riesige Areale in deutschen Innenstädten ein. Oder werden gar zur Lebensader einer Stadt - wie die Schwebebahn in Wuppertal.