98 Prozent des Festlandes der Antarktis sind mit Eis bedeckt. Und dennoch hat sich hier eine Fülle des Lebens entwickelt, die ihre Existenz dem unglaublich reichen Ozean verdankt. Die stärksten Strömungen der Welt bringen Nährstoffe an die Oberfläche, von denen sich der antarktische Krill ernährt. Mit durchschnittlich 500 Millionen Tonnen ist dessen Gesamtgewicht größer als bei jeder anderen Spezies der Welt und lockt eine Vielzahl von Interessenten an. Bisweilen entstehen kilometerlange Krillschwärme, an denen sich Tausende von Pinguinen, Robben, Albatrossen und Finnwale laben können.
Überraschende Buntheit am Meeresboden
Unter dem Meereis sind die Bedingungen seit Jahrtausenden stabil. Das Leben, das sich hier entwickelt hat, ist vielfältig. Seesterne, Seespinnen und drei Meter lange Raubwürmer bevölkern den Meeresboden in einer überraschenden Buntheit.
Die Antarktis wurde erst vor 200 Jahren entdeckt, aber der Mensch übt seit dieser Zeit einen enormen Einfluss auf den Kontinent aus. In der Walfangindustrie wurden dort über 1,5 Millionen Wale getötet, was viele Arten an den Rand des Aussterbens brachte. Seit dem Verbot der kommerziellen Jagd im Jahr 1986 kehren die Wale zurück.
Veränderungen in der Arktis betreffen die ganze Erde
Darüber hinaus ist der Antarktis-Vertrag beispielhaft dafür, dass Länder aus der ganzen Welt sich zum Schutz der Tierwelt zusammenschließen können. Allerdings: Aufgrund des Klimawandels erwärmt sich der Südliche Ozean, das Eis schmilzt, und der Meeresspiegel steigt. Vielleicht noch beunruhigender ist, dass eine Erwärmung der kältesten Region der Erde tiefgreifende Auswirkungen auf die globalen Wetterverhältnisse haben wird. Obwohl die Antarktis weit weg scheint, betrifft das, was dort passiert, die gesamte Erde.