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Schatzjagd in der Tiefe

Museum Mittelmeer

Vor der tunesischen Küste 1908: Alfred Melin und sein Assistent Louis Drappier stechen mit ihrer Helmtaucher-Mannschaft in See. Sie starten die erste archäologische Unterwasser-Expedition der Neuzeit.

Alfred Merlin ist auf Schatzsuche. Es geht ihm aber nicht um Reichtümer, sondern um Wissen, das auf dem Meeresgrund liegt. Er ist der erste Forscher, der archäologisch in der Tiefe arbeitet.

Datum:
02.04.2010
Verfügbarkeit:
Video leider nicht mehr verfügbar

Sommer 1908 vor der Küste Tunesiens: Alfred Merlin, ein ehrgeiziger Nachwuchsarchäologe, verfolgt einen verwegenen Plan. Er hat von mysteriösen Kunstwerken auf dem Meeresgrund vor der Stadt Mahdia gehört und will die Fundstelle unter Wasser archäologisch erforschen. Noch heute sind nicht alle Fragen um das römische Schiffswrack geklärt.

Das hat vor ihm noch niemand gewagt - zu groß scheinen die Hindernisse, um in die Tiefen der Meere hinabzusteigen. Merlin betritt absolutes Neuland, als er mit seiner Mannschaft mit griechischen Tauchern in See sticht. Es ist eine Expedition unter härtesten Bedingungen. Nur mit speziellen Helmtauchanzügen können Merlins Taucher, die er extra angeheuert hat, unter Wasser arbeiten. Das Equipment ist noch nicht ausgereift, die Risiken des Tauchens sind noch weitgehend unbekannt - fast täglich kommt es zu Unfällen. Und doch gelingt es Merlin, riesige Säulen, kostbare Statuen und andere wertvolle Kunstwerke zu bergen. Aber auf was ist er gestoßen? Woher stammen die Artefakte?

Römischer Kunsttransporter

Das sind Fragen, die auch die moderne Wissenschaft noch beschäftigen. Michel L'Hour, Leiter der französischen Agentur für Unterwasser-Archäologie, hat zahlreiche Funde aus dem Mittelmeer analysiert. Er ist sich sicher, dass die legendären Funde von Mahdia aus einem untergegangenen römischen Kunsttransporter stammen. Das Schiff sank vor mehr als 2000 Jahren. Vermutlich war es auf dem Weg von Athen nach Rom, als es in einen schweren Sturm geriet und kenterte.

Anders als Merlin vor 100 Jahren arbeitet L'Hour mit modernstem Gerät. Mittlerweile können Archäologen fast jeden Winkel des Mittelmeeres erreichen. Sie tauchen ab in eine Welt voll untergegangener Schätze - eine Welt, in der Relikte der Vergangenheit Jahrtausende lang fast unbeschädigt überlebt haben. Auf dem Grund des Mittelmeeres liegen ganze Städte und Tausende antiker Schiffswracks. Für viele Archäologen ist das Mittelmeer das "größtes Museum der Welt".

Revolutionäre Expedition

Mit seinem Wagemut und seiner Beharrlichkeit hat Alfred Merlin das Tor zu dieser faszinierenden Welt aufgestoßen. Er reiht sich damit nahtlos ein in die Riege der großen Entdecker wie Schliemann oder Winckelmann. Merlin wagte das scheinbar Unmögliche und revolutionierte mit einer einzigen Expedition die Wissenschaftswelt: Der Forscher aus Orléans ging als Begründer der Unterwasser-Archäologie in die Geschichte ein. Die Ironie der Geschichte: Merlin selbst konnte nicht tauchen und war bei keinem einzigen Tauchgang selbst mit unter Wasser.

In "Schatzjagd in der Tiefe" erzählen die Autoren Kay Siering und Marc Brasse die aufregende Lebensgeschichte Alfred Merlins. Sie drehten an Originalschauplätzen in Tunesien, Frankreich und der Türkei. Für die Re-Enactments nutzten sie Tauchgerät vom Anfang des 20. Jahrhunderts. So entstanden atemberaubende Unterwasser-Spielszenen.

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